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Das Wort Archäologie ist aus den griechischen Wörtern für alt (archaios) und Wissenschaft zusammengesetzt, also Wissenschaft vom Alten. |
Die moderne Archäologie untersucht Werkzeuge, Wohnstätten, Gräber und Waffen. |
Durch Wind und Sturm werden ständig Sand, Erde und manchmal auch Vulkanasche rund um die Erde verteilt und setzen sich in Tälern ab. So versinkt in manchen Gegenden allmählich alles, was auf dem Boden liegt, immer tiefer im Staub (das geht dir in den Ecken des Kinderzimmers sicher ebenso). In zehntausend Jahren kommen da an manchen Orten mehrere Meter zusammen. Auf dem Grund von Seen lagern sich abgestorbene Pflanzen und Tiere ab und werden zugedeckt von Ablagerungen, welche von den Flüssen mitgebracht werden. Geologische Vorgänge heben Seen hoch und falten sie zu Gebirgen, während andere Gegenden im Meer versinken. Dadurch können die Archäologen an vielen Stellen der Erde Entdeckungen machen. Leider wird auch Erde abgetragen und durchmischt, zum Beispiel durch den Pflug. Daher findet man oft nur noch solche Dinge, die besonders tief im Erdboden vergraben sind. |
Wie finden die Archäologien die Stellen, wo es sich lohnt zu graben? |
Es werden Fotos aus der Luft oder dem Weltraum untersucht und Einwohner befragt. Manchmal wird mit einem Spezial-Röntgenapparat der Erdboden durchleuchtet. Viele Funde werden durch Bauarbeiten gemacht. |
Wenn ein Haus oder eine Straße gebaut wird und man die oberste Erdschicht entfernt, kommen oft alte Scherben, Knochen und Steinwerkzeuge zu Tage. Das ist ein Zeichen, dass hier einmal Menschen gelebt haben und vielleicht hier Häuser gebaut oder ihre Toten begraben haben. Dann graben die Archäologen diese Stelle aus, damit sie nicht zerstört wird. In der vorgeschichtlichen Zeit kannten die Menschen noch keine Schrift, deshalb sind diese Funde das einzige, mit dem wir etwas über diese ferne Vergangenheit herausfinden können. |
Je nach dem, wieviel Zeit und Geld sie haben und wie gut die Funde erhalten sind, tragen die Archäologen den Boden mit Bagger, Spaten, Schaufel und Kelle ab, bis die Funde freigelegt sind. An kritischen Stellen wird mit Spateln und Pinsel weitergearbeitet, damit man die Funde nicht mit groben Werkzeugen beschädigt. Archäologen sind bewundernswürdig ausdauernd - hättest auch du die Geduld, eine Baugrube mit einer Kelle auszuschachten? Am Ende des Artikels erfährst du mehr zum Verlauf einer Grabung. |
Jedes Fundstück wird nummeriert, gezeichnet, vermessen und beschrieben. Erst dann nimmt man es von der Stelle weg, an der es gefunden wurde. Oft ist nicht der Fund als solcher wichtig, sondern wo er gelegen hat. So können die Archäologen zum Beispiel feststellen, wo die Menschen gearbeitet haben, woraus ihr Abfall besteht und wohin sie ihn brachten, und wer welche Dinge aß. Nicht alles hat sich über die Jahrtausende erhalten, Fleisch, Stoff und Haare vergehen sehr schnell. Aber wenn man z.B. ein Grab ganz genau ausgräbt, kann man aus der Lage von Schmuck und Gürtelschnallen oder Nadeln aus Metall schließen, wie die Kleidung aussah, und wie reich der oder die Tote war. Wenn die Menschen der Vorzeit Löcher in den Boden gegraben haben, zeichnen sie sich oft als dunkle Stellen ab. Von den Häusern, die aus Holz gebaut waren, sind oft nur noch die Pfostenlöcher übrig. Aber aus ihrer Anordnung kann man den Plan eines Hauses und des ganzen Dorfes ablesen. Die Scherben versucht man zu Gefäßen zusammenzusetzen, und die Knochenstücke zu Skeletten. Die Archäologen analysieren die Asche einer Feuerstelle, die Pollen von jahrtausendealten Pflanzen und die Fasern der Bekleidung. Wichtige Funde werden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, und die Fachleute der Welt diskutieren darüber, manchmal jahrzehntelang und länger, bis sie sich einigermaßen einig sind. Dann erst finden ihre Erkenntnisse den Weg in die Geschichtsbücher der Schulen. |
Seit mehr als 300 Jahren werden archäologische Funde systematisch gesammelt. Einige interessante Funde werden in Museen ausgestellt. Viel, viel mehr aber liegt in den Archiven der Museen. Die Funde wurden in der Vergangenheit schon untersucht. Es gibt aber immer neue, modernere Untersuchungsmethoden. Heute können die Wissenschaftler Röntgenapparate und Computertomographen verwenden, um beispielsweise Mumien zu untersuchen. Gerichtsmediziner untersuchen die Skelette und führen genetische Vergleiche durch. |
1991 wurde die Gletschermumie "Ötzi" gefunden - vielleicht hast du davon gehört. Im Eis blieb sie vergleichsweise gut erhalten. Ihre Untersuchung ist bis heute noch nicht abgeschlossen. |
Sicher hast du schon mal an einem Puzzle gesessen. Die Archäologie ist ein unvollständiges Puzzle aus Millionen Teilen, an dem tausende Wissenschaftler aus der ganzen Welt gemeinsam arbeiten. Immer wieder können sie ein weiteres Stück vom Puzzle unserer Vergangenheit fertigstellen, und dadurch erfahren wir heute immer mehr über unsere fernen Vorfahren. Aber die meisten Puzzleteile fehlen leider, und auf jeder Baustelle, auf der Funde ohne Ausgrabung zerstört werden, geht ein weiteres Puzzlestück verloren. |
Wie schön wäre es, wenn unsere Vorfahren vor hunderttausend Jahren sich die Zeit genommen hätten, in deutlich lesebaren Buchstaben über ihr Leben zu erzählen, möglichst in gut verständlichem Deutsch! Konnten sie aber leider nicht: Die Sprache war noch im Entstehen, die Schrift noch nicht erfunden. Alles wichtige wurde mündlich überliefert, oder vielleicht gezeichnet. Einige wenige dieser Zeichnungen haben an Höhlenwänden die Zeit überdauert. |
Andererseits berichten Funde von Werkzeugen und Gegenständen des täglichen Lebens vom Leben aller Menschen, nicht nur der Könige, die in den Geschichtsbüchern gewöhnlich beschrieben werden, und sie sind nicht bewußt entstellt, wie viele Geschichtsquellen. |
Im Norden Mesopotamiens, am Oberlauf des Tigris, liegt der Stadtstaat Assur. Die Bewohner nannten sich Assyrer. Im 18. Jahrhundert v. Chr. entstand das altassyrische Reich, das bald wieder zerfiel. Im 13. Jahrhundert begründete König Tukulti-Ninurta das mittelassyrische Reich, das nach seinem Tod zerfiel. Während der Blütezeit ihrer Kultur (8.-6. Jahrhundert vor Christus) dehnte sich ihr Reich auf ganz Mesopotamien aus und umfasste auch Babylon, Syrien, Palästina, Zypern, Nordarabien und den Nordosten Ägyptens. Im Jahr 612 vor Christus wurden die Assyrischen Heere vernichtend geschlagen und Assur wurde zerstört. |
Die Assyrer bauten großartige Tempel und Paläste aus Lehmziegeln. Sie waren mit schönen Reliefs und Statuen verziert. |
Auch die Häuser bestanden aus Lehmziegeln. Meist hatten sie mehrere Räume, die um einen kleinen Hof herum angeordnet waren und flache Dächer, die ebenfalls als Wohnraum dienten. |
Die Männer trugen lange, mantelartige Gewänder und waren bärtig (Perücke). Die Frauen trugen kurzärmelige Tuniken und einen Schal über ihren Schultern. |
Die Assyrer benutzten die Keilschrift. |
Die Keilschrift wird mit angespitzten Schilfhalmen geschrieben (Schilf ist eine Pflanze, die an Flussufern wächst). Diese Schilfhalme werden Stylus genannt. Drückte man sie in eine kleine Tafel aus ungebranntem Lehm, so entstanden keilförmige Linien, die an einem Ende dicker waren als am anderen. Aus diesem Grund wird die Schrift der Sumerer auch Keilschrift genannt. Es war eine Silbenschrift. So gab es ein Zeichen für "ba" (wir brauchen zwei Zeichen, um diese Silbe zu schreiben!), ein anderes "bi", "bu", "ub", und so weiter. Außerdem gab es noch Zeichen für ganze Wörter. Ein Stern bedeutete zum Beispiel "Dingir", Gott. Um überhaupt schreiben zu können, musste man ungefähr 200 verschiedene Zeichen kennen, ein guter Schreiber beherrschte mehr als 500. Die meisten Leute konnten weder schreiben noch lesen, selbst Könige nicht. Nur die Schreiber konnten lesen und schreiben. Es war ein sehr angesehener Beruf. Die Ausbildung begann bereits im frühesten Kindesalter und dauerte viele Jahre. |
Die Keilschrift war die erste bekannte Schrift der Menschheit. Viele Nachbarstaaten übernahmen die Keilschrift, um auf die gleiche Weise ihre eigene Sprache niederzuschreiben (z. B. die Akkader, Babylonier, Assyrer, Hethiter, Hurriter, Urartäer und Elamiter). Die Keilschrift wurde 2000 Jahre lang verwendet. |
Gegen Ende des assyrischen Reiches kam die aramäische Buchstabenschrift auf. Sie war viel einfacher zu erlernen, wurde aber auf Papyrus oder Holz geschrieben, was zumeist nicht erhalten geblieben ist. |
Die Religionen der Babylonier und der Assyrer hatten große Ähnlichkeit, die meisten ihrer Mythen und Götter waren die gleichen. Aber in Assyrien war Assur (der Schutzgott der Stadt Assur) König der Götter und in Babylon war es Marduk (der Schutzgott Babylons). Assur wird als Bogenschütze in einer geflügelten Sonnenscheibe dargestellt. |
Die Frau von Assur war Ischtar. Sie war die Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit und des Krieges. Ihr heiliges Tier war der Löwe. Ausserdem gab es noch niedere Götter, oft Mischwesen aus einem Menschen und einem Vogel, Stier, Fisch oder Skorpion. Man erkennt sie daran, dass sie Hörner auf dem Kopf tragen. Je mehr Hörner die Krone hat, desto wichtiger war der Gott. |
Bücher waren im Altertum etwas sehr Seltenes. Wer ein Buch wollte, musste es von einem Schreiber Keil für Keil abschreiben lassen. Der König Assurbanipal galt als sehr gelehrt, weil er selber lesen konnte. Alle anderen mussten sich Briefe und Nachrichten von den Schreibern vorlesen lassen. König Assurbanipal gab den Befehl, jedes Buch in seinem Land abschreiben zu lassen. So sammelte er tausende von Kopien in der Bibliothek von Niniveh. Die Bücher dort waren sorgfältig katalogisiert. Seine Bibliothek war die erste große Bibliothek der Geschichte. Dank der Dokumente aus König Assurbanipals Bibliothek kennen wir viele Meisterwerke der antiken Literatur und wissen viel über die Geschichte des Altertums. |
Das Assyrische Reich fiel im Jahre 612 v. Chr., die Assyrer lebten jedoch in den nachfolgenden Reichen des Gebietes weiter. |
Der Text wurde aus dem englischen Projekt [1] übernommen, Autoren siehe dort. |
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Vergiss nicht: Keiner konnte bis jetzt beweisen, dass Atlantis wirklich existiert hat. Viele Leute glauben, das Atlantis existierte, aber auch genau so viele glaube nicht daran. Es ist wie bei jeder alten Geschichte: viele Teile wurde im Laufe der Zeit widerlegt, bei anderen Teilen stellte sich heraus, dass sie wahr sind. Was immer du auch glaubst, du solltest niemals sagen, dass die Geschichte von Atlantis definitiv falsch oder definitiv richtig ist, weil es keiner wirklich sagen kann. |
Der griechische Philosoph Plato erzählte uns die erstaunliche Geschichte des Volks von Atlantis. Seine Erzählungen sind die einzige Quelle, aus der wir von ihnen wissen. Plato zufolge lebten sie auf einem Inselkontinent jenseits der Säulen des Herkules, demnach hätte Atlantis irgendwo im Atlantischen Ozean gelegen. Die Atlanter sollen in Wissenschaft und Technik viel weiter fortgeschritten gewesen sein als andere Völker ihrer Zeit. Plato meint, dass sie vor 11.000 Jahren lebten - das ist ziemlich lange her. Er erzählt uns auch, dass sie ein sehr mächtiges und edles Volk waren, das wissenschaftliche Erfindungen kannte, von denen keiner sonst auf der Welt wusste. |
Einige Leute glauben, dass die Atlanter in Wirklichkeit die Bewohner der Minoischen Inseln waren, da hier sehr wahrscheinlich die Quelle der Sagen von Atlantis liegt. Die Minoischen Inseln befanden sich in der Nähe Griechenlands. (Atlantis ist ein Mythos, der seinen Ursprung in Europa hat. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass Atlantis selbst auch in Europa war). Vulkanische Aktivitäten könnten der Grund für die "Zerstörung" minoischer Städte in alter Zeit gewesen sein. Das könnte erklären, was ihnen passiert ist. |
Plato schrieb, dass die Atlanter sehr fortgeschritten waren. Den Minoern wären wahrscheinlich auch viele verschiedene Technologien der Assyrer, Babylonier und Ägypter bekannt gewesen. Händler aus diesen Zivilisationen mussten nämlich durch minoische Städte reisen, wenn sie nach Griechenland gelangen wollten. Die Bildung und das Schrifttum dieser Länder könnte den Minoern auch bei ihrem Lernen geholfen haben. |
Diese Theorie scheint sehr gut auf die Legende zu passen. |
Um ehrlich zu sein, wir wissen nicht wo Atlantis, das Heimatland der Atlanter, sich befand. Es gibt viele Theorien und Spekulationen über die Lage der Insel, und viele Europäer und Asiaten behaupten, dass sie zu ihrem Land gehörte. Wir wissen nur, wie Plato die Lage von Atlantis beschrieben hat: eine Insel im Atlantischen Ozean, jenseits der "Säulen des Herkules" (das ist die 'Straße von Gibraltar'). |
Plato war ein griechischer Gelehrter. Er war sozusagen Schüler und Lehrer zugleich. Er berichtete: |
Atlantis wurde vom Meeresgott Poseidon gegründet. Poseidon hatte zehn Söhne. Poseidons ältester Sohn wurde zum Herrscher von Atlantis. Atlantis war in zehn Abschnitte aufgeteilt, und jedem der Söhne Poseidons wurde die Königsherrschaft über einen Abschnitt verliehen. Die Hauptstadt, bekannt als die Stadt Atlantis, war berühmt für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Ingenieurskunst. Die Stadt war rund und von Wasser und Land umgeben. In der Mitte der Stadt befand sich ein hoher Berg, der Olympus genannt wurde. Auf ihm stand ein Tempel, der dem Meeresgott Poseidon geweiht war - mit einer goldenen Statue, die ihn mit einem sechsflügeligen Pferd darstellte. |
So beschrieb Plato die Stadt Atlantis. Aufgrund seiner Beschreibung glauben einige, dass sich Atlantis irgendwo in der Nähe der Azoren befand, und dass diese Inseln die Reste des zerstörten Atlantis seien. Es gibt jedoch noch unzählige andere Orte, an denen sich Atlantis nach der Meinung anderer Leute befunden haben könnte. Einige behaupten, Zypern sei ein Überbleibsel von Atlantis, und wieder andere behaupten das Gleiche von Neuseeland, Tahiti, Kuba und allen möglichen anderen Orten. |
Die Sage von Atlantis behauptet, dass die Stadt vor etwa 11 000 Jahren im Meer versank. Viele Wissenschaftler und Schatzsucher halten das für möglich, aber die meisten Menschen glauben, dass das nur eine ausgedachte Geschichte ist. Andererseits ist der Meeresspiegel in den letzten Jahrtausenden ständig angestiegen. Vor 20 000 Jahren, auf dem Höhepunkt der letzten Kaltzeit, war die mittlere Temperatur (nur) 4° bis 7° tiefer als heute. Ein großer Teil des Meerwassers bedeckte als Eis die Kontinente und der Meeresspiegel lag 130 Meter tiefer als heute[1]. Als die Eiszeit endete, begannen die Eismassen zu schmelzen, wodurch der Meeresspiegel anstieg. Vor 11 000 Jahren war der Meeresspiegel noch 50 Meter tiefer als heute. Erdbeben beispielsweise können Inseln anheben oder versenken. Das Erdbeben von 2011 ließ den Norden Japans bis zu 75 cm absinken[2]. |
Der Text wurde aus dem englischen Projekt [1] übernommen, Autoren siehe dort. |
Siehe auch Atlantis |
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Die Azteken lebten in dem Gebiet, wo sich heute Mexiko befindet. Der Name Mexiko entstand aus dem aztekischen Wort Mexica, mit dem die Azteken sich selbst bezeichneten. |
Die Azteken lebten auf einer künstlich angelegten Insel, auf der sich ihre Hauptstadt Tenochtitlan befand. Als sie begannen, dieses Gebiet zu besiedeln, gab es dort nichts als Sumpfland inmitten des Texcoco-Sees. Sie entwickelten ein System, das sie Chinampa nannten und mit dessen Hilfe sie das Gebiet trockenlegten. Dazu teilten sie das Land in kleine Grundstücke auf, auf denen sie Ackerbau betrieben. War genügend Land trockengelegt, begannen sie, dort Gebäude zu errichten. Nach und nach vergrößerten sie mit Hilfe dieses Systems die Fläche ihrer Insel. |
Tenochtitlan bestand aus vier Zonen oder campan. Jeder campan war in 20 Bezirke (calpullis) unterteilt, und jeder calpulli wurde von Straßen (tlaxilcalli) durchzogen. Es gab drei Hauptstraßen, die die gesamte Stadt durchzogen und sie mit dem Festland verbanden. Die calpullis dienten als Transportwege und wurden von Kanälen gekreuzt, deren hölzerne Brücken nachts entfernt wurden. Jeder calpulli hatte seinen eigenen Marktplatz (tianquiztli). Zusätzlich gab es aber auch noch einen Hauptmarkt in Tlatelolco. |
Tenochtitlan war symmetrisch angelegt, das heißt, die eine Hälfte der Stadt war ein Spiegelbild der anderen. Im Stadtzentrum befanden sich die öffentlichen Gebäude, Tempel und Schulen. Inmitten eines ummauerten Platzes mit 300 Metern Seitenlänge befand sich das Zeremonie-Zentrum. Dort gab es öffentliche Gebäude, den Haupttempel, den Tempel des Quetzalcoatl, den Ballspielplatz, Tzompantli (rack of skulls), den Sonnentempel, die Opferplattform und einige weniger bedeutende Tempel. Außerhalb befand sich Moctezumas Palast. In der Nähe war auch Cuicalli, das Haus der Lieder und Calmecac, die Schule. Alle Bauarbeiten mussten vom Calmimilocatl, einer für die Stadtplanung verantwortlichen Person, genehmigt werden. |
Moctezumas Palast hatte 100 Zimmer und Badezimmer für die Adeligen und die Botschafter verbündeter und unterworfener Völker. Außerdem hatte er zwei Zoos, einen für Raubvögel und einen weiteren für andere Vögel, Reptilien und Säugetiere. Es gab auch einen botanischen Garten und ein Aquarium. Das Aquarium bestand aus zehn mit Salzwasser und zehn mit Süßwasser gefüllten Becken. Es beherbergte Fische und Wasservögel. |
Auf den künstlichen Inseln im Texcoco-See bauten sie Feldfrüchte an. Ihre wichtigsten Nahrungsmittel waren Mais, Bohnen und Kürbisfrüchte. Sie bauten auch Fuchsschwanz wegen seiner Körner an. Sie kannten Zucker (aguamiel) und ein alkoholisches Getränk namens pulque. Agaven dienten als Nahrung, lieferten aber auch Fasern für Seile und Kleidung. Aus dem Texcoco-See fischten sie Schrimps und Algen, und sie aßen auch Insekten, zum Beispiel Heuschrecken (chapulines), Agavenwürmer, Ameisen und Larven. Die Azteken jagten Hirsche, Wildschweine und Enten, und zu besonderen Anlässen aßen sie auch Truthahn- oder Hundefleisch. |
Sehr gern mochten die Azteken auch Kakao. Er war so wertvoll, dass Kakaobohnen als Geld benutzt wurden! Der Herrscher Moctezuma trank zu seinen Mahlzeiten nichts als Kakao, der ihm in einem goldenen Kelch serviert und dann mit einem goldenen Löffel gegessen wurde. Jeden Tag wurden fünfzig Kannen Kakao für ihn zubereitet und mehr als 2000 weitere für seinen Hofstaat. Der Kakao wurde kalt getrunken und erst nach den Mahlzeiten serviert. |
Aztekische Männer trugen ein Tuch um die Taille und einen Umhang über den Schultern. Die Aztekinnen trugen ärmellose Blusen und Wickelröcke. Die Adligen trugen leuchtend gefärbte Baumwollkleidung, die mit Gold, Edelsteinen und Federn verziert war. Baumwolle war sehr teuer. Die Kleidung der armen Leute bestand aus Agaven- und Magueyfasern, und Sklaven trugen fast keine Kleidung! |
Die aztekischen Soldaten kleideten sich anders als die gewöhnlichen Leute. Die Krieger trugen gesteppte Westen aus Baumwolle, die mit Federn geschmückt und mit Steinen und Edelmetallen bestäubt waren. Dazu schmückten sie sich mit Halsketten, Armreifen und Ohrringen aus dem gleichen Material. Je nachdem wie viele Feinde sie besiegt hatten, konnten sich die Krieger das Recht verdienen, Tierkostüme zu tragen. Die Häuptlinge trugen mehrere Lagen von Gold oder Silber und darunter Federn. Die Häuptlinge und auch die Krieger trugen Helme in Tierform und Schilde aus geflochtenem Schilf und Federn. Die einfachen Soldaten besaßen solche Gegenstände nicht. Sie bemalten sich mit den Farben, die die Flagge ihres Häuptlings hatte, und trugen einen einfachen Gürtel. |
Wurden Menschen an die Götter geopfert, trugen die Priester schwarze, blutbefleckte Gewänder, und die Opfer wurden mit weißem Kalk bemalt (Weiß war die Trauerfarbe). Oft wurden während der Zeremonie Masken getragen. |
Genau wie die Schrift der Mayas und der Inkas bestand auch die aztekische Schrift aus Glyphen oder Bilderzeichen. Zum Beispiel wurde eine Schlange (coatl) dargestellt, indem man einen Schlangenkopf zeichnete. Die Zahlen unter 20 wurden mit Hilfe von Punkten, die Zahlen über 20 durch Glyphen geschrieben. Die Zahl 500, zum Beispiel, konnte mit Hilfe einer Feder und vier Fahnen (400 + 5*20 = 500) geschrieben werden. Die Glyphen wurden mit einer Linie verbunden, um zu zeigen, dass sie zu einer Gruppe gehören. Dann wurde die Gruppe mit dem Objekt verbunden, das gezählt werden sollte. |
Nach einer aztekischen Legende kamen die Vorfahren der Azteken aus einem Ort im Norden, der Aztlán hieß. Sie wurden von dem Gott Huitzilopochtli geführt. Sein Name bedeutet "Linkshändiger Kolobri". In einer Weissagung stand, dass sie ihr Zuhause dort bauen sollten, wo sie sahen, dass ein Adler, der auf einem Kaktus sitzt, eine Schlange verschlingt. Als sie die Insel im Texcoco-See erreichten, sahen sie so einen Adler und bauten daraufhin ihre Häuser dort. |
Die Azteken glaubten auch, dass ihre Vorfahren von anderen Gruppen als Barbaren angesehen wurden. Sie entschieden sich jedoch dafür, viel zu lernen, und nahmen Wissen von vielen anderen, besonders den Tolteken auf. Sie glaubten, dass die ganze Kultur von ihnen kam. |
Die Azteken hatten viele Sagen, die die Erschaffung der Welt beschrieben. Eine davon sagte, dass es vier Zeitalter gäbe, die immer mit einem schlimmen Unglück enden würden. Unser Zeitalter – Nahui-Ollin, das fünfte Zeitalter oder die fünfte Erschaffung der Welt – entging der Zerstörung, weil sich der kleinste und bescheidenste ihrer Götter, Nanahuatl ("voller Schmerzen"), opferte und sich in die Sonne verwandelte. |
Eine andere Sage erzählt, dass die Erde von den Zwillingsgöttern Tezcatlipoca und Quetzalcoatl erschaffen wurde. Tezcatlipoca verlor dabei seinen Fuß. Deshalb hat er auf Bildern nur einen Fuß. |
Die Azteken "übernahmen" die Götter der unterworfenen Stämme in ihre Religion. Dadurch kannten sie bis zu 1600 Götter. Es wurden aber nur wenige angebetet, die meisten waren nicht wichtig. Allerdings hatten verschiedene Aztekenstämme verschiedene Hauptgötter. |
Für religiöse Rituale brauchten sie Blut. Deshalb schnitten sich die Priester und sogar die Könige in Hände, Arme oder Ohren, um Blut zu erhalten. |
Als die Spanier kamen, regierte der aztekische Herrscher Moctezuma Tenochtitlan. Übersetzt bedeutet sein Name "der sich durch seinen Zorn zum Herrscher erhebt". |
Der Sage nach gab es zehn Jahre vor der Ankunft der Spanier acht Vorkommnisse, die das Ende des Aztekenreiches anzeigten. Dazu gehörten: |
Im Frühling 1519 wurde Moctezuma von seltsamen Fremden an der Küste seines Reiches berichtet. |
Schließlich traf Moctezuma den spanischen Eroberer Hernán Cortés. Es herrscht immer noch der Mythos vor, dass Cortés für den Gott Quetzalcoatl gehalten wurde. Dies trifft jedoch beim Aufeinandertreffen in Tenochtitlan nicht mehr zu. Die ersten Spanier wurden schon an der Küste getötet, und den Azteken war so sehr wohl bekannt, dass sie zwar waffentechnisch überlegene, aber dennoch menschliche Wesen vor sich hatten. Moctezuma lud Cortés in seinen Garten ein und schenkte ihm Blumen - das war die größte Ehrenbezeugung, die er ihm erweisen konnte. Als Cortés anordnete, keine Menschen mehr zu opfern, war er einverstanden. Nach dem Aufeinandertreffen unterscheiden sich die Versionen der Geschichte, Fakt ist jedoch, dass Moctezuma früher oder später von den Spaniern gefangengenommen und vermutlich auch ermordet wurde. In der Nacht vor seiner Ermordung bot Moctezuma sogar an, sich christlich taufen zu lassen, der zuständige Priester war nur leider zu sehr mit dem Zusammentragen des aztekischen Goldschatzes beschäftigt. |
Cortés behauptet in seinem Brief an den spanischen König, dass Moctezuma ihm sein Reich unterstellt habe – dies ist jedoch höchst unwahrscheinlich und lässt sich anhand indigener Quellen (wie Sahagun) leicht als eine der von Cortés oft benutzten Halbwahrheiten entlarven. Erstens wurde die Rede von Moctezuma durch die Übersetzerin Malintzin in Maya Sprache übertragen, dann von Grijalva, einem Maya-Kundigen Conquistador, auf Spanisch übersetzt. Dies bietet an sich schon viel Spielraum. Moctezuma formuliert jedoch nach Sahagun in seiner Begrüßungsrede: "Meine Matte (Thron) ist auch deine Matte". Hieraus konstruiert Cortés die Abdankung des aztekischen Herrschers und bekämpft alle, die den spanischen König nicht anerkennen, von nun an als Rebellen gegen die Krone. |
Als Cortés ging, um die anderen Spanier an der Küste zu treffen, übernahm der stellvertretende Gouverneur Pedro de Alavardo die Macht. Er hinderte die Azteken daran, Toxcatl zu feiern, und tötete die meisten wichtigen Azteken der Oberschicht im heute als "Massaker des Haupttempels" bekannten Toxcatl-Massaker. Zwischen 350 und 1000 Menschen starben (manche Chronisten geben auch zwischen 3000 und 10.000 Personen an – siehe auch Hassig 1995 –, was durchaus wahrscheinlich erscheint, da Toxcatl ein sehr wichtiges Fest war und Tenochtitlan mehrere Hunderttausend Einwohner hatte). Das erzürnte die Azteken und sie revoltierten. Moctezuma wurde von den Spaniern gefangengenommen. |
Am 1. Juli 1520 erschien Moctezuma auf dem Balkon seines Palasts und bat sein Volk eindringlich darum, sich zu unterwerfen. Stattdessen warfen sie Steine nach ihm, und er starb kurz nach diesem Angriff. |
Nach Moctezumas Tod gab es nur noch zwei aztekische Herrscher. Der erste starb an den Pocken. Cuahutemoc, der letzte Aztekenherrscher, wurde von den Spaniern zu Tode gefoltert. Sie verbrannten seine Füße, weil sie ihn dazu zwingen wollten zu verraten, wo die Schätze der Azteken versteckt waren, und er starb vermutlich am Schock – das behaupten jedenfalls mexikanische Forscher. Ein Jahr später war das Aztekenreich zusammengebrochen. Techichpotzin, die Tochter Moctezumas, erbte seinen Reichtum. Sie wurde christlich getauft und erhielt den Namen Isabel Moctezuma. Im Laufe ihres Lebens war sie fünf Mal verheiratet. |
Auch wenn es die Azteken heute nicht mehr gibt, kann man in Mexiko immer noch ihren Einfluss spüren. Mehr als 60 % der mexikanischen Bevölkerung sind Mestizen. So nennt man dort Menschen, die Azteken unter ihren Vorfahren haben. Etwa 1,5 Millionen Mexikaner sprechen Nahuatl, das vom klassischen Nahuatl, der Sprache der Azteken, abstammt. |
Einige unserer Wörter stammen aus der aztekischen Sprache Nahuatl: |
Die Stadt Teotihuacán war vor 1500 Jahren eine Großstadt mit über 150 000 Einwohnern, heute graben dort die Archäologen. Sie haben die Sonnenpyramide ausgegraben, mit 63 Metern Höhe die drittgrößte Pyramide der Welt. |
Der Text wurde aus dem englischen Projekt Wikijunior: Aztecs übernommen, Autoren siehe dort. |
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Die Babylonier lebten auf dem Gebiet des heutigen Irak. Sie herrschten über einen Großteil des Gebietes zwischen Euphrat und Tigris, das als Zweistromland bezeichnet wird. Das Babylonische Reich war die letzte aus einer Reihe von Stadtstaaten (Zivilisationen, die auf der Macht einer einzelnen Stadt beruhen), die dieses Gebiet kontrollierten. |
Die Stadt Babylon entstand im 24. Jahrhundert vor Christus am Ufer des Euphrat. Nach dem Niedergang des sumerischen Reiches wuchs die Bedeutung Babylons. Während der Regierungszeit des berühmten Königs Hammurabi (1792–1750 v. Chr.) wurde sie zur Hauptstadt des Babylonischen Reiches. Durch den Zerfall des sumerischen Reiches verlor sie an Bedeutung. Im 16. Jahrhundert v. Chr. war die Stadt wirtschaftlich und militärisch so heruntergewirtschaftet, dass sie von den damals noch unbedeutenden Hethitern unter Muršili I. (1531 v. Chr.) erobert werden konnte. Später herrschten die Kassiten und die Elamiter, bis Babylon im Jahr 1137 v. Chr. unter König Nebukadnezar I. von der Fremdherrschaft befreit wurde. |
Babylon erreichte einen weiteren Höhepunkt seiner Macht im 6. Jahrhundert vor Christus. Aus dieser Zeit stammen Bauwerke wie das Ischtar-Tor und das Zikkurat von Etemenanki, aufgrund derer Babylon zu einer der schönsten Städte des Altertums zählt. |
550 v. Chr. beging König Nabonid den Fehler, nicht mehr Marduk, sondern Sin, den Mondgott, als bevorzugte Gottheit des Königtums anzusehen. Den Bewohnern gefiel das nicht. 539 v. Chr. empfingen sie die persischen Truppen des Perserkönigs Kyros II., der sich zu Marduk bekannte, als Befreier. Die Perser waren tolerant, gaben den Städten ihre Götter wieder zurück und erlaubten den Juden, nach Jerusalem zurückzukehren. Viele Gelehrte aus Ägypten, Persien, Indien und Griechenland kamen, um ihr Wissen zu erweitern. Die Astronomen Babylons errechneten das Sonnenjahr und entwickelten im Jahre 410 das erste Horoskop. |
Das Ischtar-Tor war eines der acht Stadttore Babylons. Es wurde zu Ehren der Göttin Ischtar errichtet und besteht aus blau glasierten Ziegeln, die mit Reliefbildern von Drachen und Stieren geschmückt sind. Das Dach und die Torflügel waren aus Zedernholz gefertigt. Durch das Tor führte eine Prozessionsstraße, die von Mauern begrenzt wurde. Diese Mauern waren mit glasierten Ziegeln bedeckt, welche Abbildungen von Löwen zeigen (insgesamt etwa 120). Während der alljährlichen Neujahrsfeier wurden auf der Prozessionsstraße Götterstatuen durch das Tor getragen. |
Die Prozessionsstraße führte zum Zikkurat von Etemenanki. Das Zikkurat war ein siebenstöckiges Bauwerk und hatte eine Höhe von 91 Metern. Auf seiner Spitze befand sich der Tempel von Marduk. Möglicherweise handelt es sich dabei um das Urbild des biblischen Turm zu Babel. |
Das Ischtar-Tor kann heute im Pergamonmuseum in Berlin besichtigt werden. Das Zikkurat von Etemenanki ist nur in Ruinen erhalten. |
Wie die übrigen Bewohner Mesopotamiens bauten auch sie auch Getreide an, wie Weizen und Gerste. Diese Körner lassen sich hervorragend lagern. In großen Getreidespeichern waren Vorräte angehäuft, mir denen die Babylonier auch eine Missernte überstehen konnten. Außerdem gab es noch viele saisonabhängige Nahrungsmittel: Melonen, Feigen, Pflaumen und andere. |
Auch die Babylonier benutzten die Keilschrift, die in Sumer erfunden worden ist. |
Die Keilschrift wird mit angespitzten Schilfhalmen geschrieben (Schilf ist eine Pflanze, die an Flussufern wächst). Diese Schilfhalme werden Stylus genannt. Drückte man sie in eine kleine Tafel aus ungebranntem Lehm, so entstanden keilförmige Linien, die an einem Ende dicker waren als am anderen. Aus diesem Grund wird die Schrift der Sumerer auch Keilschrift genannt. Es war eine Silbenschrift. So gab es ein Zeichen für "ba" (wir brauchen zwei Zeichen, um diese Silbe zu schreiben!), ein anderes "bi", "bu", "ub", und so weiter. Außerdem gab es noch Zeichen für ganze Wörter. Ein Stern bedeutete zum Beispiel "Dingir", Gott. Um überhaupt schreiben zu können, musste man ungefähr 200 verschiedene Zeichen kennen, ein guter Schreiber beherrschte mehr als 500. Die meisten Leute konnten weder schreiben noch lesen, selbst Könige nicht. Nur die Schreiber konnten lesen und schreiben. Es war ein sehr angesehener Beruf. Die Ausbildung begann bereits im frühesten Kindesalter und dauerte viele Jahre. |
Die Keilschrift war die erste bekannte Schrift der Menschheit. Viele Nachbarstaaten übernahmen die Keilschrift, um auf die gleiche Weise ihre eigene Sprache niederzuschreiben (z. B. die Akkader, Babylonier, Assyrer, Hethiter, Hurriter, Urartäer und Elamiter). Die Keilschrift wurde 2000 Jahre lang verwendet. |
Der Hauptgott der Babylonier war Marduk, Götterkönig und Stadtgott Babylons. Der Legende zufolge erlangte Marduk seine Macht über die anderen Götter durch den Kampf gegen die böse Chaosgöttin, ebenso wie Babylon durch seinen siegreichen Kampf gegen die übrigen Stadtstaaten zur Hauptstadt eines mächtiges Reiches wurde. |
Der babylonische Herrscher Nebukadnezar wird sowohl in der Bibel (Heilige Schrift der Christen), als auch der Torah (Heilige Schrift der Juden) und im Koran (Heilige Schrift der Moslems) erwähnt. |
In der Mitte des 19. Jahrhunderts fanden Archäologen die Bibliothek des Königs Assurbanipal, der von 668 bis 626 v. Chr. in Ninive regierte. Unter den Tontafeln fand sich die Abschrift einer noch viel älteren Gesetzessammlung, die auf den babylonische König Hammurabi, der von 1720 bis 1750 v. Chr. in Babylon regierte. In den Folgejahren wurden in ganz Mesopotamien weitere Abschriften entdeckt. Im Jahr 1901 wurde eine steinerne Säule mit dem gleichen Text gefunden. Die Archäologien hielten diesen Text für die älteste Gesetzessammlung der Welt. Der bekannteste Grundsatz des Gesetzes lautete: Auge um Auge. Die 281 Paragraphen regelten die meisten Angelegenheiten des Lebens derart durchdacht und umfassend, dass sie mehr als tausend Jahre immer wieder abgeschrieben wurden. Später verbreiteten sich die Regeln dieses Codex in Asien und Europa und wurden zu einer der Grundlagen des modernen Rechtssystems. Bei weiteren Ausgrabungen wurden Gesetze entdeckt, die noch älter als die von Hammurabi sind. |
Nach dem Tode Alexander des Großen verwüsteten Kriege der zerstrittenen Heerführer das gesamte Gebiet. Plünderung und Zerstörung sorgten für eine elende Hungersnot unter der Bevölkerung. Im 1. Jahrhundert v. Chr. übernahmen die Parther die Macht in Mesopotamien und beendeten die fast zweitausend jährige Existenz Babyloniens. |
Die Ruinen Babylons gibt es immer noch, auch wenn die Stadt seit über 2000 Jahren verlassen ist. |
Der Text wurde aus dem englischen Projekt [1] übernommen, Autoren siehe dort. |
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Die alten Chinesen lebten im heutigen China, einem Land in Ostasien. |
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