basename
stringlengths
11
38
par_idx
int64
0
56.2k
date
int64
1.6k
1.9k
orig
stringlengths
1
44.1k
norm
stringlengths
1
44k
lang_fastText
stringclasses
145 values
lang_py3langid
stringclasses
97 values
lang_cld3
stringclasses
96 values
lang_de
float64
0
1
norm_lmscore
float64
0.07
21.8
zoeckler_lehre_1879
2,863
1,879
Der franzöſiſche Proteſtant Cazalis de Fondouce erklärt ſich bereit zu einem beträchtlichen Hinausgehen über die 7000 Jahre, zu welchen man bei Zugrundelegung der Manethoniſchen Chronologie gelange.
Der französische Protestant Cazalis de Fondouce erklärt sich bereit zu einem beträchtlichen Hinausgehen über die 7000 Jahre, zu welchen man bei Zugrundelegung der Manatonischen Chronologie gelange.
de
de
de
1
4.8364
zoeckler_lehre_1879
2,864
1,879
Aehnlich der Herzog v. Argyll, der ſein Abgehen von den knappen Maaßen der bibliſchen Zeitrechnung insbeſondre damit motivirt, daß bei Annahme eines höheren Alters der Menſchheit die dem Feſthalten an der Vorausſetzung ihres einheitlichen Urſprungs entgegenſtehenden Bedenken ſich leichter beſeitigen ließen.
Ähnlich der Herzog v. Argyll, der sein Abgehen von den knappen Maßen der biblischen Zeitrechnung insbesondere damit motiviert, dass bei Annahme eines höheren Alters der Menschheit die dem Festhalten an der Voraussetzung ihres einheitlichen Ursprungs entgegenstehenden Bedenken sich leichter beseitigen ließen.
de
de
de
1
4.8339
zoeckler_lehre_1879
2,865
1,879
Mehrere katholiſche Apologeten wie der Oratorianer de Valroger, die Jeſuiten Bellyuck und Knabenbauer, der Altkatholik Reuſch ſprechen (auch ohne wie Biſchof Meignan die Ziffern der Septuaginta zu bevorzugen) ſich für die Annahme einer gewiſſen Unzuverläſſigkeit und Lückenhaftigkeit, eventuell auch einer theilweiſen kritiſchen Corruption der altteſt. Zahlen, alſo überhaupt im Sinne des Kanons vom Nichtvorhandenſein eines feſten bibliſch-chronologiſchen Syſtems aus.
Mehrere katholische Apologeten wie der Oratorianer de Valroger, die Jesuiten Bellyuck und Knabenbauer, der Altkatholik Reusch sprechen (auch ohne wie Bischof Meignan die Ziffern der Septuaginta zu bevorzugen) sich für die Annahme einer gewissen Unzuverlässigkeit und Lückenhaftigkeit, eventuell auch einer teilweisen kritischen Korruption der alttest . Zahlen, also überhaupt im Sinne des Kanons vom Nichtvorhandensein eines festen biblischchronologischen Systems aus.
de
de
de
1
5.0175
zoeckler_lehre_1879
2,866
1,879
Ja einer der neueſten Darſteller der Schöpfungsgeſchichte vom römiſch-orthodoxen Standpunkte aus, C. Güttler, meint ſogar:
Ja einer der neuesten Darsteller der Schöpfungsgeschichte vom römisch-orthodoxen Standpunkte aus, C. Güttler, meint sogar:
de
de
de
1
5.1481
zoeckler_lehre_1879
2,867
1,879
„Wer überzeugt iſt, daß die anthropologiſch-archäologiſchen Beobachtungen der Neuzeit bereits zu dem negativen Ergebniſſe geführt haben, daß der Menſch älter iſt als 6000 Jahre, der kann ruhig die Zeitrechnung der Bibel als eine irrige bezeichnen, ohne deßhalb ihren autoritativen Charakter überhaupt angreifen zu müſſen (?).
„Wer überzeugt ist, dass die anthropologisch-archäologischen Beobachtungen der Neuzeit bereits zu dem negativen Ergebnisse geführt haben, dass der Mensch älter ist als 6000 Jahre, der kann ruhig die Zeitrechnung der Bibel als eine irrige bezeichnen, ohne deshalb ihren autoritativen Charakter überhaupt angreifen zu müssen (?).
de
de
de
1
3.997
zoeckler_lehre_1879
2,868
1,879
Die Zahlen des Alten Teſtaments dürfen unbeſchadet der Jnſpiration abgeändert (!) werden.‟
Die Zahlen des Alten Testaments dürfen unbeschadet der Inspiration abgeändert (!) werden .‟
de
de
de
1
5.6548
zoeckler_lehre_1879
2,869
1,879
Delitzſch, Geneſis, 4. A., S. 184. — Grau, Urſprünge und Ziele unſrer Culturentwicklung, S. 10. — Cazalis de Fondouce, Quelques notes sur l’antiquité de l’homme, in der Montaubaner Revue théologique, Juillet 1875, p. 67. — Argyll, Primeval man, ch. 2 (vgl. oben, IV).
Delitzsch, Genesis, 4. A., S. 184. — Grau, Ursprünge und Ziele unserer Kulturentwicklung, S. 10. — Cazalis de Fondouce, Quelques notes sur l'antiquite de l'homme, in der Montaubaner Revue theologique, Juillet 1875, p. 67. — Argyll, Primeval man, ch. 2 (vgl. oben, IV).
fr
fr
fr
0
4.3953
zoeckler_lehre_1879
2,870
1,879
Güttler, Naturf. u. Bibel, S. 309—317 — woſelbſt auch über die oben im Texte genannten übrigen kath.
Güttler, Naturf. u. Bibel, S. 309--317 — woselbst auch über die oben im Texte genannten übrigen Kat.
de
de
de
1
5.5972
zoeckler_lehre_1879
2,871
1,879
Gelehrten die näheren Nachweiſe gegeben ſind. —
Gelehrten die näheren Nachweise gegeben sind . —
de
de
de
1
6.6862
zoeckler_lehre_1879
2,872
1,879
Jn ähnlicher Weiſe unbefangen, und dabei freier von ſcholaſtiſirenden Anwandlungen, behandelt noch ein andrer Katholik, Engelb.
In ähnlicher Weise unbefangen, und dabei freier von scholastisirenden Anwandlungen, behandelt noch ein anderer Katholik, Engelb.
de
de
de
1
5.4075
zoeckler_lehre_1879
2,873
1,879
Lor. Fiſcher (Die Urgeſchichte des Menſchen und die Bibel, Würzburg 1878, beſ. S. 11 ff.) unſren Gegenſtand.
Lor. Fischer (Die Urgeschichte des Menschen und die Bibel, Würzburg 1878, bes. S. 11 ff.) unseren Gegenstand.
de
de
de
1
5.0123
zoeckler_lehre_1879
2,874
1,879
Die unbefangene Beurtheilung unſres Gegenſtands im Anſchluß an dieſe und andre, ähnlich ſich äußernde Apologeten gewährt eine feſtere Baſis der Vertheidigung gegen die bekannten Schwindeleien der landläufigen paläontologiſchen Chronologie als ein allzu ängſtliches Sichanklammern an den Buchſtaben der bibliſchen oder gar der jüdiſchen und altkirchlichen Ueberlieferung ſie darreichen würde.
Die unbefangene Beurteilung unseres Gegenstands im Anschluss an diese und andere, ähnlich sich äußernde Apologeten gewährt eine festere Basis der Verteidigung gegen die bekannten Schwindeleien der landläufigen paläontologischen Chronologie als ein allzu ängstliches Siechanklammern an den Buchstaben der biblischen oder gar der jüdischen und altkirchlichen Überlieferung sie darreichen würde.
de
de
de
1
4.7715
zoeckler_lehre_1879
2,875
1,879
Wo wirklich nach geſunder wiſſenſchaftlicher Methode auf Grund der vorhandnen urzeitlichen Spuren vom Menſchen über den Zeitpunkt von deſſen erſtem Auftreten geforſcht wird, da werden ſich niemals ſehr weit über die bibliſchen Angaben hinausgehende Reſultate herausſtellen.
Wo wirklich nach gesunder wissenschaftlicher Methode auf Grund der vorhandenen urzeitlichen Spuren vom Menschen über den Zeitpunkt von dessen erstem Auftreten geforscht wird, da werden sich niemals sehr weit über die biblischen Angaben hinausgehende Resultate herausstellen.
de
de
de
1
4.4639
zoeckler_lehre_1879
2,876
1,879
Die bis zu 20 oder 50 oder gar 100 Jahrtauſenden hinaufſteigenden Schätzungen aber richten ſich ſelbſt, ſchon durch die enormen Widerſprüche, welche ſie unter ſich ſelbſt ergeben, ferner durch das lediglich Subjective und Phantaſtiſche des ihnen zu Grunde liegenden Schlußverfahrens, endlich durch den grellen Contraſt mit dem allgemeinen Grundgeſetze alles organiſchen Werdens und Wachſens, welchen ſie ergeben.
Die bis zu 20 oder 50 oder gar 100 Jahrtausenden hinaufsteigenden Schätzungen aber richten sich selbst, schon durch die enormen Widersprüche, welche sie unter sich selbst ergeben, ferner durch das lediglich Subjektive und Phantastische des ihnen zu Grunde liegenden Schlussverfahrens, endlich durch den grellen Kontrast mit dem allgemeinen Grundgesetze alles organischen Werdens und Wachsens, welchen sie ergeben.
de
de
de
1
4.6206
zoeckler_lehre_1879
2,877
1,879
Es iſt doch die reine Gedankenloſigkeit, wenn für das erſte kräftige Wachsthum eines jeden Pilzes, Grashalms, Baums, Thiers oder Einzelmenſchen eine vier- bis ſechsmal kürzere Zeit erfordert wird als für die ſpätere Weiterentwicklung, das geſammte Menſchengeſchlecht aber Hunderttauſende von Jahren dazu bedurft haben ſoll, auch nur bis an die Schwelle ſeines eigentlichen bisjetzt etwa 4000 Jahre alten Culturlebens zu gelangen!
Es ist doch die reine Gedankenlosigkeit, wenn für das erste kräftige Wachstum eines jeden Pilzes, Grashalms, Baums, Tiers oder Einzelmenschen eine vier- bis sechsmal kürzere Zeit erfordert wird als für die spätere Weiterentwicklung, das gesamte Menschengeschlecht aber Hunderttausende von Jahren dazu bedurft haben soll, auch nur bis an die Schwelle seines eigentlichen bis jetzt etwa 4000 Jahre alten Kulturlebens zu gelangen!
de
de
de
1
4.1922
zoeckler_lehre_1879
2,878
1,879
Das Geſetz des ſprungweiſe fortſchreitenden und mit Einem Male fertig daſtehenden Werdens neuer großer Erſcheinungen ſoll zwar überall ſonſt im Natur- und Geiſtesleben, aber nur nicht da wo das Menſchengeſchlecht zuerſt ins Daſein trat, Giltigkeit haben!
Das Gesetz des sprungweise fortschreitenden und mit einem Male fertig dastehenden Werdens neuer großer Erscheinungen soll zwar überall sonst im Natur- und Geistesleben, aber nur nicht da wo das Menschengeschlecht zuerst ins Dasein trat, Giltigkeit haben!
de
de
de
1
5.4632
zoeckler_lehre_1879
2,879
1,879
Wahrſcheinlich bedurfte der Uebergang vom Jntelligenzgrade unſrer Urahnen, der ſchmalnaſigen anthropoïden Affen, zum Geiſtesniveau der älteſten Menſchen oder Anthropopitheken einer ſo exceſſiv langwierigen Entwicklung!
Wahrscheinlich bedurfte der Übergang vom Intelligenzgrade unserer Urahnen, der schmalnasigen anthropoiden Affen, zum Geistesniveau der ältesten Menschen oder Anthropobithecken einer so exzessiv langwierigen Entwicklung!
de
de
de
1
5.5702
zoeckler_lehre_1879
2,880
1,879
Verſtöße der Art gegen alles was logiſch zuläſſig und naturwiſſenſchaftlich wahrſcheinlich iſt, laſſen ſich doch wahrlich kaum anders claſſificiren, denn als Verirrungen in die bekannte geiſtige Krankheitsform der Archäomanie oder Alterswüthigkeit, welche in der cultur- und religionsgeſchichtlichen Ueberlieferung ſchon ſo manches Volks von uraltersher Verwirrung angerichtet hat.
Verstöße der Art gegen alles was logisch zulässig und naturwissenschaftlich wahrscheinlich ist, lassen sich doch wahrlich kaum anders klassifizieren, denn als Verirrungen in die bekannte geistige Krankheitsform der Archäomanie oder Alterswütigkeit, welche in der cultur- und religionsgeschichtlichen Überlieferung schon so manches Volks von uraltersher Verwirrung angerichtet hat.
de
de
de
1
5.0727
zoeckler_lehre_1879
2,881
1,879
Schon Schubert hat zur Charakteriſtik dieſes traurigen Phänomens, durch das noch ſo viele Gebildete und Halbgebildete unſrer Zeit in unbegreiflicher Weiſe ſich berücken laſſen, das treffende Wort geſprochen:
Schon Schubert hat zur Charakteristik dieses traurigen Phänomens, durch das noch so viele Gebildete und Halbgebildete unserer Zeit in unbegreiflicher Weise sich berücken lassen, das treffende Wort gesprochen:
de
de
de
1
4.2956
zoeckler_lehre_1879
2,882
1,879
„Es ſcheint ein faſt unwiderſtehliches Gelüſte, gleich jenem Drange, der den Kometen faſt von der Sonne hinwegtreibt, den armen, der Eitelkeit dienſtbaren Menſchenwitz vom Licht der Wahrheit hinwegzuführen, wenn er ohne Aufhören Jahrtauſende um Jahrtauſende, gleich Steinen einer Cheopiſchen Pyramide, aufzuthürmen ſucht.‟
„Es scheint ein fast unwiderstehliches Gelüste, gleich jenem Drange, der den Kometen fast von der Sonne hinwegtreibt, den armen, der Eitelkeit dienstbaren Menschenwitz vom Licht der Wahrheit hinwegzuführen, wenn er ohne Aufhören Jahrtausende um Jahrtausende, gleich Steinen einer Cheopischen Pyramide, aufzutürmen sucht .‟
de
de
de
1
4.9785
zoeckler_lehre_1879
2,883
1,879
Wer ihm immer noch folgt, dieſem neuerdings doch auch von ſo vielen Trägern ächter Wiſſenſchaftlichkeit in ſeiner Verkehrtheit und Verderblichkeit erkannten Drange, der ſchädigt fürwahr nicht blos ſein religiöſes Erkenntnißorgan, ſondern in gleichem Maaße auch ſeine wiſſenſchaftliche Urtheilsfähigkeit und ſein Vermögen zu unbefangener und correcter Auffaſſung geſchichtlicher Wahrheiten.
Wer ihm immer noch folgt, diesem neuerdings doch auch von so vielen Trägern echter Wissenschaftlichkeit in seiner Verkehrtheit und Verderblichkeit erkannten Drange, der schädigt fürwahr nicht bloß sein religiöses Erkenntnisorgan, sondern in gleichem Maße auch seine wissenschaftliche Urteilsfähigkeit und sein Vermögen zu unbefangener und korrekter Auffassung geschichtlicher Wahrheiten.
de
de
de
1
4.5044
zoeckler_lehre_1879
2,884
1,879
G. H. v. Schubert, Selbſtbiographie, III, S. 496.
G. H. v. Schubert, Selbstbiographie, III, S. 496.
en
vi
lb
0
3.6352
zoeckler_lehre_1879
2,885
1,879
X. Schlutz:
X. Schlutz:
de
de
de
1
6.627
zoeckler_lehre_1879
2,886
1,879
Die richtig gefaßte Theorie vom Kindesalter der Menſchheit als Löſung des Räthſels der Urſtandsfrage.
Die richtig gefasste Theorie vom Kindesalter der Menschheit als Lösung des Rätsels der Urstandsfrage.
de
de
de
1
4.9739
zoeckler_lehre_1879
2,887
1,879
Blicken wir zurück auf den Gang unſrer Unterſuchung.
Blicken wir zurück auf den Gang unserer Untersuchung.
de
de
de
1
4.5275
zoeckler_lehre_1879
2,888
1,879
1. Die ältere kirchlich-dogmatiſche Ueberlieferung konnte vom Vorwurfe ungeſunder Spielereien und Ueberſchwenglichkeiten im Sinne eines abſtracten Supranaturalismns nicht frei geſprochen werden, obſchon ſelbſt ſie neben der Betonung des allmähligen Herabſinkens von der urſprünglich inne gehabten Höhe reiner Gottbildlichkeit ein gewiſſes evolutioniſtiſches Moment der Betrachtung in ſich ſchloß.
1. Die ältere kirchlich-dogmatische Überlieferung konnte vom Vorwurfe ungesunder Spielereien und Überschwenglichkeiten im Sinne eines abstrakten Supranaturalismen nicht frei gesprochen werden, obschon selbst sie neben der Betonung des allmählichen Herabsinkens von der ursprünglich inne gehabten Höhe reiner Gottbildlichkeit ein gewisses evolutionistisches Moment der Betrachtung in sich schloss.
de
de
de
1
4.8165
zoeckler_lehre_1879
2,889
1,879
2. Jn der von den üppigen Auswüchſen kirchlicher Speculation noch freien Schriftlehre vom Urſtande, auf welche unter allen Umſtänden bei jedem neueren Verſuche zu theologiſcher Fortbildung des Lehrſtücks anzuknüpfen iſt, nahmen wir ein verhältnißmäßig noch ſtärkeres Hervortreten des evolutioniſtiſchen, d. h. des vom Niederen zum Höheren emporſtrebenden Factors der Entwicklung wahr.
2. In der von den üppigen Auswüchsen kirchlicher Spekulation noch freien Schriftlehre vom Urstande, auf welche unter allen Umständen bei jedem neueren Versuche zu theologischer Fortbildung des Lehrstücks anzuknüpfen ist, nahmen wir ein verhältnismäßig noch stärkeres Hervortreten des evolutionistischen, d. h. des vom Niederen zum Höheren emporstrebenden Faktors der Entwicklung wahr.
de
de
de
1
4.4392
zoeckler_lehre_1879
2,890
1,879
Wir ſahen übrigens zugleich die altüberlieferte Kunde von einer Nachwirkung der verlorenen gottbildlichen Lebensfülle und Urkraft im Makrobierthum der frommen Patriarchen eine bedeutſame Rolle ſpielen und erkannten die Nothwendigkeit, dieſe bibliſchen Traditionen in engeren Zuſammenhang mit der Lehre vom Urſtande ſelbſt zu bringen, als die kirchlichen Tradition im Allgemeinen — Luther und ſeine unmittelbaren Nachfolger etwa ausgenommen — dieß gethan hatte.
Wir sahen übrigens zugleich die altüberlieferte Kunde von einer Nachwirkung der verlorenen gottbildlichen Lebensfülle und Urkraft im Makrobierthum der frommen Patriarchen eine bedeutsame Rolle spielen und erkannten die Notwendigkeit, diese biblischen Traditionen in engeren Zusammenhang mit der Lehre vom Urstande selbst zu bringen, als die kirchlichen Tradition im Allgemeinen — Luther und seine unmittelbaren Nachfolger etwa ausgenommen — dies getan hatte.
de
de
de
1
4.9516
zoeckler_lehre_1879
2,891
1,879
3. Auch in den auf den Urſtand bezüglichen Traditionen des Heidenthums nahmen wir neben einer reichen Fülle mehr oder minder confuſer Anklänge an die bibliſche Paradieſeserzählung ziemlich bedeutſame Reminiſcenzen an eine langſam abſteigende Folge patriarchaler Weltalter, zum Theil auch ausgeſtattet mit dem Attribut einer allmählig ſchwindenden Langlebigkeit, wahr.
3. Auch in den auf den Urstand bezüglichen Traditionen des Heidentums nahmen wir neben einer reichen Fülle mehr oder minder konfuser Anklänge an die biblische Paradieseserzählung ziemlich bedeutsame Reminiszenzen an eine langsam absteigende Folge patriarchaler Weltalter, zum Teil auch ausgestattet mit dem Attribut einer allmählich schwindenden Langlebigkeit, wahr.
de
de
de
1
4.2268
zoeckler_lehre_1879
2,892
1,879
Die Nothwendigkeit, auch dieſen außerbibliſchen Parallelen zum Schriftbericht über das allmählige Erbleichen und Verdunkeltwerden des Urſtandsglanzes, trotz ihres mythiſch getrübten Charakters einen gewiſſen hiſtoriſchen Zeugenwerth beizulegen, trat uns in dem Maaße entgegen, als die Uebereinſtimmung ſich als vielſeitige und auf vielen Punkten bedeutſame zu erkennen gab.
Die Notwendigkeit, auch diesen außerbiblischen Parallelen zum Schriftbericht über das allmähliche Erbleichen und Verdunkeltwerden des Urstandsglanzes, trotz ihres mythisch getrübten Charakters einen gewissen historischen Zeugenwert beizulegen, trat uns in dem Maße entgegen, als die Übereinstimmung sich als vielseitige und auf vielen Punkten bedeutsame zu erkennen gab.
de
de
de
1
4.5156
zoeckler_lehre_1879
2,893
1,879
4. Jn der ſeit zwei Jahrhunderten zu wachſendem Einfluſſe gelangten ſkeptiſchen Oppoſition des Naturalismus wird Beides zumal: der einſtige Urſtand oder die uranfängliche religiösethiſche Reinheit des Menſchendaſeins, und die das Leben der frommen Erzväter verklärende Abendſonne dieſes untergegangenen Schöpfungsglanzes in zunehmendem Maaße verkannt.
4. In der seit zwei Jahrhunderten zu wachsendem Einflusse gelangten skeptischen Opposition des Naturalismus wird beides zumal: der einstige Urstand oder die uranfängliche religiösethische Reinheit des Menschendaseins, und die das Leben der frommen Erzväter verklärende Abendsonne dieses untergegangenen Schöpfungsglanzes in zunehmendem Maße verkannt.
de
de
de
1
5.0759
zoeckler_lehre_1879
2,894
1,879
Der Annahme eines Gottesbilds als Grund- und Urmerkmals des Menſchen wird mit zunehmender Entſchiedenheit die des Thierbilds ſubſtituirt.
Der Annahme eines Gottesbilds als Grund- und Urmerkmals des Menschen wird mit zunehmender Entschiedenheit die des Tierbilds substituiert.
de
de
de
1
4.5999
zoeckler_lehre_1879
2,895
1,879
Statt einer göttlichen Erſchaffung unſres Geſchlechts wird ſeine ſpontane Entwicklung aus affenartigen Vorgängern und demgemäß ſeine urſprüngliche thieriſche Wildheit behauptet.
Statt einer göttlichen Erschaffung unseres Geschlechts wird seine spontane Entwicklung aus affenartigen Vorgängern und demgemäß seine ursprüngliche tierische Wildheit behauptet.
de
de
de
1
5.375
zoeckler_lehre_1879
2,896
1,879
5. Die angeblichen paläontologiſchen Beweisinſtanzen für dieſe Urwildheitstheorie, beſtehend in foſſilen Skelettrümmern und Kunſtreſten aus der Steinzeit, erweiſen ſich unbefangener näherer Prüfung als bloße Scheinbelege, die ebenſo gut auch zu Ungunſten des betr. naturphiloſophiſchen Dogma’s gedeutet werden können und dabei vielfach, wegen mancherlei mit unterlaufender Täuſchungen, eines wahren Beweiswerthes entbehren.
5. Die angeblichen paläontologischen Beweisinstanzen für diese Urwildheitstheorie, bestehend in fossilen Skeletttrümmern und Kunstresten aus der Steinzeit, erweisen sich unbefangener näherer Prüfung als bloße Scheinbelege, die ebenso gut auch zu Ungunsten des betr. naturphilosophischen Dogmas gedeutet werden können und dabei vielfach, wegen mancherlei mit unterlaufender Täuschungen, eines wahren Beweiswertes entbehren.
de
de
de
1
4.3748
zoeckler_lehre_1879
2,897
1,879
6. Aehnliches gilt von den der Sprach-, Religions- und älterer Culturgeſchichte entnommenen Beweismomenten, von welchen namentlich die religionsgeſchichtlichen, wie u. a. der wahre Sachverhalt in den auf den vermeinten Atheismus mancher Stämme ſowie auf den Fetiſchismus bezüglichen Controverſen, weit mehr der Degradations- als der Urwildheitslehre zur Stütze gereichen.
6. Ähnliches gilt von den der Sprach-, Religions- und älterer Kulturgeschichte entnommenen Beweismomenten, von welchen namentlich die religionsgeschichtlichen, wie u. a. der wahre Sachverhalt in den auf den vermeinten Atheismus mancher Stämme sowie auf den Fetischismus bezüglichen Kontroversen, weit mehr der Degradations- als der Urwildheitslehre zur Stütze gereichen.
de
de
de
1
4.2933
zoeckler_lehre_1879
2,898
1,879
7. Die Unterſuchung über den Schauplatz des einſtigen Lebens im Urſtande, oder über den Urſitz des Menſchengeſchlechts lehrt, weſentlich übereinſtimmend mit dem in der Schrift Angedeuteten, eine oſtwärts gelegne, vom Euphrat einerſeits und vom Jndus andrerſeits umſchloſſene Gegend als den Ausgangspunkt kennen, von wo das geſammte menſchliche Culturleben, und zwar ſowohl der höherſtehenden wie der geſunkenen und entarteteren Racen, ſich allmählig über die Erde verbreitet hat.
7. Die Untersuchung über den Schauplatz des einstigen Lebens im Urstande, oder über den Ursitz des Menschengeschlechts lehrt, wesentlich übereinstimmend mit dem in der Schrift angedeuteten, eine ostwärts gelegene, vom Euphrat einerseits und vom Jndus andererseits umschlossene Gegend als den Ausgangspunkt kennen, von wo das gesamte menschliche Kulturleben, und zwar sowohl der höherstehenden wie der gesunkenen und entarteteren Rassen, sich allmählich über die Erde verbreitet hat.
de
de
de
1
4.5285
zoeckler_lehre_1879
2,899
1,879
Das vielſeitig Bezeugte dieſer im Allgemeinen auf das ſüdliche Hochaſien hinweiſenden Paradieſestradition vereinigt ſich mit andren wichtigen Jndicien zu nachdrücklicher Beſtätigung des einheitlichen Urſprungs der Menſchheit, worin auch wieder ein die Urwildheits-Phantaſien widerlegendes Moment von nicht geringer Bedeutung enthalten iſt.
Das vielseitig Bezeugte dieser im Allgemeinen auf das südliche Hochasien hinweisenden Paradiesestradition vereinigt sich mit anderen wichtigen Indizien zu nachdrücklicher Bestätigung des einheitlichen Ursprungs der Menschheit, worin auch wieder ein die Urwildheits-Phantasien widerlegendes Moment von nicht geringer Bedeutung enthalten ist.
de
de
de
1
5.2334
zoeckler_lehre_1879
2,900
1,879
8. Jn den durch bibliſche wie außerbibliſche Tradition bezeugten hohen Lebensaltern der frommen Erzväter aus Seths und Noahs Geſchlecht hat man, da aus der ganzen Zeit ſeit Moſe, alſo aus den letzten drei bis vier Jahrtauſenden, keine Beiſpiele einer auch nur annähernd ſo hoch hinaufgehenden Langlebigkeit nachzuweiſen ſind, ein auf göttlich normirtem Entwicklungsgeſetze beruhendes Uebergangsſtadium vom Urſtande zum ſündigen Stande der Menſchheitsgeſchichte zu erblicken.
8. In den durch biblische wie außerbiblische Tradition bezeugten hohen Lebensaltern der frommen Erzväter aus Seths und Noahs Geschlecht hat man, da aus der ganzen Zeit seit Mose, also aus den letzten drei bis vier Jahrtausenden, keine Beispiele einer auch nur annähernd so hoch hinaufgehenden Langlebigkeit nachzuweisen sind, ein auf göttlich normiertem Entwicklungsgesetze beruhendes Übergangsstadium vom Urstande zum sündigen Stande der Menschheitsgeschichte zu erblicken.
de
de
de
1
4.1622
zoeckler_lehre_1879
2,901
1,879
Die dieſem Phänomen zu Grunde liegende außerordentliche Zeugungskraft der Urväter beſitzt im menſchlichen Einzelleben ihr wahres Analogon an der friſchen geiſtigen wie körperlichen Jugendkraft und geſteigerten Lernfähigkeit eines relativ unverdorbenen Kindes.
Die diesem Phänomen zu Grunde liegende außerordentliche Zeugungskraft der Urväter besitzt im menschlichen Einzelleben ihr wahres Analogon an der frischen geistigen wie körperlichen Jugendkraft und gesteigerten Lernfähigkeit eines relativ unverdorbenen Kindes.
de
de
de
1
4.9807
zoeckler_lehre_1879
2,902
1,879
Beide Male, bei dieſem lachenden Lebensfrühling des Jndividuallebens, wie bei jener üppig ſproſſenden und blühenden Frühlingszeit des geſammten Menſchengeſchlechts, erklärt ſich das allmählige Dahinſchwinden der eine Zeitlang bethätigten höheren Lebenskraft aus der unaufhaltſam um ſich greifenden Einwirkung des in unſre Entwicklung eingedrungenen und eine zunehmende Ausdehnung der Herrſchaft des Todes bedingenden Sündeprincips.
Beide Male, bei diesem lachenden Lebensfrühling des Individuallebens, wie bei jener üppig sprossenden und blühenden Frühlingszeit des gesamten Menschengeschlechts, erklärt sich das allmähliche Dahinschwinden der eine Zeitlang betätigten höheren Lebenskraft aus der unaufhaltsam um sich greifenden Einwirkung des in unsere Entwicklung eingedrungenen und eine zunehmende Ausdehnung der Herrschaft des Todes bedingenden Sündeprincips.
de
de
de
1
4.4642
zoeckler_lehre_1879
2,903
1,879
9. Was die Altersfrage oder die Frage nach der Geſammtdauer der Menſchheitsgeſchichte betrifft, ſo ergibt das weite und tiefe Jneinandergreiſen der wenigen langlebigen Erzväter-Generationen dem bibliſchen Berichte zufolge allerdings eine kaum zwei Jahrtauſende umfaſſende Geſammtlänge des den gegenwärtigen kurzlebigen Geſchlechtern vorausgegangenen Makrobierthums, und ſomit eine nur etwa ſechstauſendjährige Länge des ſeit dem Urſprunge der Menſchheit verſtrichenen Zeitraums.
9. Was die Altersfrage oder die Frage nach der Gesamtdauer der Menschheitsgeschichte betrifft, so ergibt das weite und tiefe Ineinandergreifen der wenigen langlebigen Erzväter-Generationen dem biblischen Berichte zufolge allerdings eine kaum zwei Jahrtausende umfassende Gesamtlänge des den gegenwärtigen kurzlebigen Geschlechtern vorausgegangenen Makrobierthums, und somit eine nur etwa sechstausendjährige Länge des seit dem Ursprunge der Menschheit verstrichenen Zeitraums.
de
de
de
1
4.2387
zoeckler_lehre_1879
2,904
1,879
Aber bibliſchexegetiſche und hiſtoriſche Analogien erleichtern die Vorausſetzung eines theilweiſe fragmentariſchen Charakters der beiden Geſchlechtstafeln der Geneſis mit ihren zweimal zehn Patriarchenleben von Adam bis Abraham, ſo daß eine Ausgleichung der Chronologie der Bibel mit derjenigen einer nüchtern zu Werke gehenden Natur-, Geſchichts- und Alterthumsforſchung als keineswegs unmöglich, ja nicht einmal als ſehr ſchwierig erſcheint.
Aber biblischexegetische und historische Analogien erleichtern die Voraussetzung eines teilweise fragmentarischen Charakters der beiden Geschlechtstafeln der Genesis mit ihren zweimal zehn Patriarchenleben von Adam bis Abraham, so dass eine Ausgleichung der Chronologie der Bibel mit derjenigen einer nüchtern zu Werke gehenden Natur-, Geschichts- und Altertumsforschung als keineswegs unmöglich, ja nicht einmal als sehr schwierig erscheint.
de
de
de
1
4.4844
zoeckler_lehre_1879
2,905
1,879
Uebrigens tritt uns in dem bei jedem menſchlichen Jndividualleben wiederkehrenden Verhältniſſe zwiſchen dem raſchen Verlaufe des Kindesalters und dem weit langſameren Gange der ſpäteren Lebensſtufen eine höchſt bedeutſame Analogie zur menſchheitlichen Geſammtentwicklung entgegen, durch welche die exorbitanten Altersſchätzungen einer dem Schriftglauben entfremdeten Natur- und Geſchichtsphiloſophie als nicht bloß mit der geoffenbarten Wahrheit, ſondern auch mit den Forderungen ächter Wiſſenſchaft ſtreitend erwieſen werden.
Übrigens tritt uns in dem bei jedem menschlichen Individualleben wiederkehrenden Verhältnisse zwischen dem raschen Verlaufe des Kindesalters und dem weit langsameren Gange der späteren Lebensstufen eine höchst bedeutsame Analogie zur menschheitlichen Gesamtentwicklung entgegen, durch welche die exorbitanten Altersschätzungen einer dem Schriftglauben entfremdeten Natur- und Geschichtsphilosophie als nicht bloß mit der geoffenbarten Wahrheit, sondern auch mit den Forderungen echter Wissenschaft streitend erwiesen werden.
de
de
de
1
4.5481
zoeckler_lehre_1879
2,906
1,879
Es iſt dem Allem zufolge der richtig gefaßte Begriff eines einſtigen Kindesalters der Menſchheit, in welchem wir den Schlüſſel zum wahren harmoniſchen Verſtändniſſe deſſen, was die religiöſe Ueberlieferung in ſcheinbarem Widerſpruche mit der modernen Forſchung über die früheſten religiös-ſittlichen wie phyſiſchen Zuſtände unſres Geſchlechts ſagt, gefunden zu haben glauben.
Es ist dem allem zufolge der richtig gefasste Begriff eines einstigen Kindesalters der Menschheit, in welchem wir den Schlüssel zum wahren harmonischen Verständnisse dessen, was die religiöse Überlieferung in scheinbarem Widerspruche mit der modernen Forschung über die frühesten religiös-sittlichen wie physischen Zustände unseres Geschlechts sagt, gefunden zu haben glauben.
de
de
de
1
4.6496
zoeckler_lehre_1879
2,907
1,879
Als ein noch völlig ſchuldfreies, ſittlich und phyſiſch intactes, zu abſolut krankheitsfreier und normaler Entwicklung befähigtes Kindlein nach Gottes Bilde erwachte unſer Stammelternpaar in der Fülle der Naturgüter jenes herrlichen paradieſiſchen Urſitzes zum Daſein auf dieſem Planeten.
Als ein noch völlig schuldfreies, sittlich und physisch intaktes, zu absolut krankheitsfreier und normaler Entwicklung befähigtes Kindlein nach Gottes Bilde erwachte unser Stammelternpaar in der Fülle der Naturgüter jenes herrlichen paradiesischen Ursitzes zum Dasein auf diesem Planeten.
de
de
de
1
4.8271
zoeckler_lehre_1879
2,908
1,879
Die durch das Eingreifen einer gottfeindlichen verderbenden Macht ſchon bald nach der Erſchaffung erfolgte Vergiftung ſeiner edelſten religiös-ſittlichen Lebenskeime übte ihre ſtörenden und langſam zerſtörenden Wirkungen auch ſchon auf das Kindheitsſtadium unſres Geſchlechts, ließ das „von Jugendauf böſe Dichten und Trachten des Menſchenherzens‟ ſomit deſſen verderblichen Folgen für Seele, Leib und Geiſt bereits frühzeitig hervortreten.
Die durch das Eingreifen einer gottfeindlichen verderbenden Macht schon bald nach der Erschaffung erfolgte Vergiftung seiner edelsten religiös-sittlichen Lebenskeime übte ihre störenden und langsam zerstörenden Wirkungen auch schon auf das Kindheitsstadium unseres Geschlechts, ließ das „von Jugendauf böse Dichten und Trachten des Menschenherzens‟ somit dessen verderblichen Folgen für Seele, Leib und Geist bereits frühzeitig hervortreten.
de
de
de
1
4.9303
zoeckler_lehre_1879
2,909
1,879
Aber dieß allerdings nur in langſamer Allmähligkeit, ſodaß die eigentlichen Kindheitsjahre, der goldne Lebensmorgen unſrer Altvordern, wenn auch ſchon vor den Pforten des Gartens Eden, doch noch beſtrahlt vom nachſcheinenden Glanze der Paradieſesſonne und getragen von mannigfachen Paradieſeskräften, verlaufen konnten.
Aber dies allerdings nur in langsamer Allmählichkeit, sodass die eigentlichen Kindheitsjahre, der goldene Lebensmorgen unserer Altvordern, wenn auch schon vor den Pforten des Gartens Eden, doch noch bestrahlt vom Nachscheinenden Glanze der Paradiesessonne und getragen von mannigfachen Paradieseskräften, verlaufen konnten.
de
de
de
1
5.0251
zoeckler_lehre_1879
2,910
1,879
Die dunklen Schatten, welche das bei einem Theile der Menſchheit jäh einreißende und von den Kainiten her auch die ſethitiſche Race mehr und mehr inficirende Sündenverderben um ſich her verbreitete, vermochten dem helleren Lichte, worin die ächten Träger der Menſchheitsidee aus Seths Hauſe nach wie vor während einer Reihe von Jahrhunderten erglänzten, nichts anzuhaben.
Die dunklen Schatten, welche das bei einem Teile der Menschheit jäh einreißende und von den Kainiten her auch die sethitische Rasse mehr und mehr infizierende Sündenverderben um sich her verbreitete, vermochten dem helleren Lichte, worin die echten Träger der Menschheitsidee aus Seths Hause nach wie vor während einer Reihe von Jahrhunderten erglänzten, nichts anzuhaben.
de
de
de
1
4.6411
zoeckler_lehre_1879
2,911
1,879
Sie dienten vielmehr, vor wie nach der großen Kriſe der Sintfluth, zu nur um ſo ſtärkerer Hervorhebung jenes nachwirkenden Urſtandsglanzes, deſſen letztes Erbleichen erſt mit der Epoche der Geſetzgebung des Alten Bundes zuſammenfällt, womit für einen auserwählten Theil der vorchriſtlichen Menſchheit die harte Schulzeit eröffnet wurde, ohne welche die in Chriſto dem Sohne Gottes vorherverſehene Lebensverneuerung der zum Mannesalter heranreifenden Geſammtmenſchheit nicht eingeleitet werden konnte.
Sie dienten vielmehr, vor wie nach der großen Krise der Sintflut, zu nur um so stärkerer Hervorhebung jenes nachwirkenden Urstandsglanzes, dessen letztes Erbleichen erst mit der Epoche der Gesetzgebung des Alten Bundes zusammenfällt, womit für einen auserwählten Teil der vorchristlichen Menschheit die harte Schulzeit eröffnet wurde, ohne welche die in Christo dem Sohne Gottes vorherversehene Lebensverneuerung der zum Mannesalter heranreifenden Gesamtmenschheit nicht eingeleitet werden konnte.
de
de
de
1
4.4598
zoeckler_lehre_1879
2,912
1,879
Dieß in ſeinen allgemeinſten Umriſſen das Bild vom Kindesalter unſres Geſchlechts, das wir den Andeutungen der hl. Schrift zufolge, unter gleichzeitiger Berückſichtigung deſſen, was die Natur- und Alterthumsforſchung über die Anfänge des Menſchheitsdaſeins lehrt, zu entwerfen haben.
Dies in seinen allgemeinsten Umrissen das Bild vom Kindesalter unseres Geschlechts, das wir den Andeutungen der hl. Schrift zufolge, unter gleichzeitiger Berücksichtigung dessen, was die Natur- und Altertumsforschung über die Anfänge des Menschheitsdaseins lehrt, zu entwerfen haben.
de
de
de
1
4.1404
zoeckler_lehre_1879
2,913
1,879
Zur modernen Naturweisheit, welche das Axiom feſthält: „Je weiter rückwärts in der Entwicklung unſres Geſchlechts, deſto roher, brutaler und unreiner hat man ſich daſſelbe zu denken‟, befindet dieſe unſre Auffaſſungsweiſe ſich in einem ausgeſprochnen Gegenſatze, obſchon auch wir ein ſtetiges Emporſteigen des Culturlebens zu vollkommneren Zuſtänden annehmen und die altkirchlich-ſcholaſtiſche Steigerung der ethiſch-religiöſen Urvollkommenheit Adams zu einer auch intellectuellen ebenſo entſchieden verwerfen, wie die überſchwenglichen Phantaſien einzelner neuerer Apologeten, welche von einer hohen Civiliſationsſtufe der erſten Erzväter träumen und beiſpielsweiſe gleich der menſchlichen Sprache auch die Schrift, irgendwelches älteſte Ur- oder Mutter-Alphabet alſo, bereits aus dem Paradieſe herzuleiten und als ein Geſchenk göttlicher Uroffenbarung an Adam darzuſtellen ſuchen.
Zur modernen Naturweisheit, welche das Axiom festhält: „Je weiter rückwärts in der Entwicklung unseres Geschlechts, desto roher, brutaler und unreiner hat man sich dasselbe zu denken‟, befindet diese unsere Auffassungsweise sich in einem ausgesprochenen Gegensatze, obschon auch wir ein stetiges Emporsteigen des Kulturlebens zu vollkommeneren Zuständen annehmen und die altkirchlich-scholastische Steigerung der ethisch-religiösen Urvollkommenheit Adams zu einer auch intellektuellen ebenso entschieden verwerfen, wie die überschwänglichen Phantasien einzelner neuerer Apologeten, welche von einer hohen Zivilisationsstufe der ersten Erzväter träumen und beispielsweise gleich der menschlichen Sprache auch die Schrift, irgendwelches älteste Ur- oder Mutter-Alphabet also, bereits aus dem Paradiese herzuleiten und als ein Geschenk göttlicher Uroffenbarung an Adam darzustellen suchen.
de
de
de
1
4.561
zoeckler_lehre_1879
2,914
1,879
Auch ohne ſo weit zu gehen, ſtehen wir doch in tiefgreifendem Gegenſatze zur Urſtandslehre des modernen Naturalismus, weil dieſem alle und jede Erkenntniß von der gewaltigen Bedeutung der Sünde als ſtörenden Factors der ſündefrei und gottbildlich rein begonnenen Entwicklung unſres Geſchlechts abgeht.
Auch ohne so weit zu gehen, stehen wir doch in tiefgreifendem Gegensatze zur Urstandslehre des modernen Naturalismus, weil diesem alle und jede Erkenntnis von der gewaltigen Bedeutung der Sünde als störenden Faktors der sündefrei und gottbildlich rein begonnenen Entwicklung unseres Geschlechts abgeht.
de
de
de
1
4.9318
zoeckler_lehre_1879
2,915
1,879
Die Parallele der individuellen mit den geſammtmenſchheitlichen Lebensſtufen, alſo die Auffaſſung der früheſten Anfänge menſchlicher Geſchichte als eines Kindesalters, iſt ja den Vertretern auch dieſes Standpunktes keineswegs fremd.
Die Parallele der individuellen mit den gesamtmenschheitlichen Lebensstufen, also die Auffassung der frühesten Anfänge menschlicher Geschichte als eines Kindesalters, ist ja den Vertretern auch dieses Standpunktes keineswegs fremd.
de
de
de
1
5.3146
zoeckler_lehre_1879
2,916
1,879
Häckels vielgeprieſenes biogenetiſches Grundgeſetz legt ſie den darwiniſtiſch Gerichteten unter ihnen gleichſam von ſelbſt nahe; und ſchon Rouſſeau’s phantaſtiſch idealiſirter Naturmenſch, der ja hie und da immer noch in den Köpfen unſrer Gebildeten ſpukt, trägt einige Züge vom Leben und Bewußtſein eines Kindes an ſich.
Häkel vielgepriesenes biogenetisches Grundgesetz legt sie den darwinistisch Gerichteten unter ihnen gleichsam von selbst nahe; und schon Rousseaus phantastisch idealisierter Naturmensch, der ja hie und da immer noch in den Köpfen unserer Gebildeten spukt, trägt einige Züge vom Leben und Bewusstsein eines Kindes an sich.
de
de
de
1
4.4552
zoeckler_lehre_1879
2,917
1,879
Aber wir müſſen proteſtiren gegen dieſe Kindheitstheorie mit ihren durchaus ſchiefen und einſeitigen Anſchauungen und ihrer totalen Verkennung einerſeits des wahrhaft Guten oder Gottbildlichen im Kindesleben, andererſeits der darin ſich regenden Keime des Böſen.
Aber wir müssen protestieren gegen diese Kindheitstheorie mit ihren durchaus schiefen und einseitigen Anschauungen und ihrer totalen Verkennung einerseits des wahrhaft Guten oder Gottbildlichen im Kindesleben, andererseits der darin sich regenden Keime des Bösen.
de
de
de
1
4.6641
zoeckler_lehre_1879
2,918
1,879
Lubbock, der das Gleichniß vom Kindesalter gern und ziemlich oft gebraucht, verwendet daſſelbe doch in grundverkehrter Weiſe und gelangt mittelſt ſeiner zu den widerſinnigſten Annahmen, wie daß „Adam ein ächter typiſcher Wilder‟ (!) geweſen ſei, oder wie jene Theorie vom Fetiſchismus als der Urform aller Religionsübung (vgl. VI, 2).
Lubbock, der das Gleichnis vom Kindesalter gern und ziemlich oft gebraucht, verwendet dasselbe doch in grundverkehrter Weise und gelangt mittels seiner zu den widersinnigsten Annahmen, wie dass „Adam ein echter typischer Wilder‟ (!) gewesen sei, oder wie jene Theorie vom Fetischismus als der Urform aller Religionsübung (vgl. VI, 2).
de
de
de
1
5.1972
zoeckler_lehre_1879
2,919
1,879
Es iſt eine grundſätzliche Jgnorirung deſſen, was das ſündig Böſe für die menſchliche Entwicklung zu bedeuten hat, und eine naturgemäß eben hieraus entſpringende Unfähigkeit zur Conception der Jdee eines noch ſündefreien Anfangs unſrer Stammesgeſchichte, was dieſen und ſo manchen ähnlichen Verkehrtheiten zu Grunde liegt.
Es ist eine grundsätzliche Ignorierung dessen, was das sündig Böse für die menschliche Entwicklung zu bedeuten hat, und eine naturgemäß eben hieraus entspringende Unfähigkeit zur Konzeption der Idee eines noch sündefreien Anfangs unserer Stammesgeschichte, was diesen und so manchen ähnlichen Verkehrtheiten zu Grunde liegt.
de
de
de
1
4.5607
zoeckler_lehre_1879
2,920
1,879
Eine Verſtändigung über dieſe in jeder Hinſicht fundamentale Meinungsverſchiedenheit, in welcher der alte Gegenſatz zwiſchen Pelagianismus und Auguſtinismus, und zwar verſchärft durch Hineinnahme eines manichäiſchen Elements in das moderne Analogon des Pelagianismus, wieder auflebt, läßt ſich ſelbſtverſtändlich nicht gewinnen.
Eine Verständigung über diese in jeder Hinsicht fundamentale Meinungsverschiedenheit, in welcher der alte Gegensatz zwischen Pelagianismus und Augustinischmus, und zwar verschärft durch Hineinnahm eines manichäischen Elements in das moderne Analogon des Pelagianismus, wieder auflebt, lässt sich selbstverständlich nicht gewinnen.
de
de
de
1
3.8758
zoeckler_lehre_1879
2,921
1,879
Weder für unſre Annahme eines ſündloſen Lebensanfangs unſres Geſchlechts noch für unſer Feſthalten an der bibliſchen Darſtellung von der heutigen Lebenslänge der Menſchen als einer nur allmählig durch Herabſinken von einem früheren weit höheren Maaße gewordenen dürfen wir irgendwelche Anerkennung auf jener Seite erwarten.
Weder für unsere Annahme eines sündlosen Lebensanfangs unseres Geschlechts noch für unser Festhalten an der biblischen Darstellung von der heutigen Lebenslänge der Menschen als einer nur allmählich durch Herabsinken von einem früheren weit höheren Maße gewordenen dürfen wir irgendwelche Anerkennung auf jener Seite erwarten.
de
de
de
1
5.2191
zoeckler_lehre_1879
2,922
1,879
Die dem materiellen Culturleben angehörigen Beweisſtücke, die einzigen für welche unſre Gegner Sinn und Verſtändniß haben, lehren ihrer Natur nach nichts über den ſündloſen Anfang der menſchlichen Geſchichte.
Die dem materiellen Kulturleben angehörigen Beweisstücke, die einzigen für welche unsere Gegner Sinn und Verständnis haben, lehren ihrer Natur nach nichts über den sündlosen Anfang der menschlichen Geschichte.
de
de
de
1
4.772
zoeckler_lehre_1879
2,923
1,879
Wo nur auf ſie Rückſicht genommen und dagegen das Zeugniß der Offenbarungsurkuude für Nichts geachtet wird, kann eine Theorie der Menſchheitsanfänge, welche ſich gleicherweiſe auf dieß letztere Zeugniß und auf jene materiellen urzeitlichen Culturdenkmale ſtützt, niemals zu ihrem Rechte kommen.
Wo nur auf sie Rücksicht genommen und dagegen das Zeugnis der Offenbarungsurkuude für Nichts geachtet wird, kann eine Theorie der Menschheitsanfänge, welche sich gleicherweise auf dies letztere Zeugnis und auf jene materiellen urzeitlichen Kulturdenkmale stützt, niemals zu ihrem Rechte kommen.
de
de
de
1
5.3182
zoeckler_lehre_1879
2,924
1,879
Daher unſre Hoffnungsloſigkeit gegenüber den Vertretern jener principiell unbibliſchen oder gar bibelfeindlichen Geſchichtsanſicht, mögen ſie nun das Gleichniß vom Kindesalter mit in Anwendung bringen oder nicht.
Daher unsere Hoffnungslosigkeit gegenüber den Vertretern jener prinzipiell unbiblischen oder gar bibelfeindlichen Geschichtsansicht, mögen sie nun das Gleichnis vom Kindesalter mit in Anwendung bringen oder nicht.
de
de
de
1
4.5691
zoeckler_lehre_1879
2,925
1,879
So G. A. Wimmer in der ſchon einige Male citirten Schrift:
So G. A. Wimmer in der schon einige Male zitierten Schrift:
de
de
de
1
4.8078
zoeckler_lehre_1879
2,926
1,879
„Adam und ſein Geſchlecht‟ (1863), S. 79, wo alles Ernſtes behauptet wird, Gott habe Adam im Paradieſe wie das Sprechen, ſo auch ſchon das Schreiben gelehrt; was mit der Frage motivirt wird:
„Adam und sein Geschlecht‟ (1863), S. 79, wo alles Ernstes behauptet wird, Gott habe Adam im Paradiese wie das Sprechen, so auch schon das Schreiben gelehrt; was mit der Frage motiviert wird:
de
de
de
1
4.7208
zoeckler_lehre_1879
2,927
1,879
„Kann uns die Geſchichte eine Zeit nachweiſen, in welcher nicht geſchrieben wurde?‟ —
„Kann uns die Geschichte eine Zeit nachweisen, in welcher nicht geschrieben wurde?‟ —
de
de
de
1
4.7479
zoeckler_lehre_1879
2,928
1,879
Vgl. auch daſ., S. 98.
Vgl. auch das ., S. 98.
de
de
gd
0.667
4.1649
zoeckler_lehre_1879
2,929
1,879
Orig. of civilization etc. p. 409: „Adam was a typical savage‟.
Orig. of civilization etc. p. 409: „Adam was a typical savage‟.
en
en
en
0
4.9009
zoeckler_lehre_1879
2,930
1,879
Vgl. auch p. 402 s., 408 s.
Vgl. auch p. 402 s., 408 s.
de
de
en
0.667
4.9688
zoeckler_lehre_1879
2,931
1,879
Anders ſtehen wir dagegen zur Behandlung der Urſtandslehre bei den Vertretern der poſitiv offenbarungsgläubigen Theologie unſrer Zeit.
Anders stehen wir dagegen zur Behandlung der Urstandslehre bei den Vertretern der positiv offenbarungsgläubigen Theologie unserer Zeit.
de
de
de
1
5.2124
zoeckler_lehre_1879
2,932
1,879
So weit dieſe nicht abſtract-ſupranaturaliſtiſchen Extravaganzen gleich der vorhin beiſpielshalber hervorgehobenen huldigen, oder wie ein Theil der ultramontanen Dogmatiker ſich in Reproduction ſcholaſtiſcher Dogmen, z. B. der ſcotiſtiſchen Lehre von den pura naturalia, oder auch in Erneuerung typiſcher Deutungskünſte u. dgl. gefallen, befinden wir uns mit ihnen in ſachlichem Einklang betreffs aller Hauptpunkte des Lehrſtücks.
So weit diese nicht abstract-supranaturalistischen Extravaganzen gleich der vorhin beispielshalber hervorgehobenen huldigen, oder wie ein Teil der ultramontanen Dogmatiker sich in Reproduktion scholastischer Dogmen, z. B. der scotistischen Lehre von den pura naturalia, oder auch in Erneuerung typischer Deutungskünste u. dgl. gefallen, befinden wir uns mit ihnen in sachlichem Einklang betreffs aller Hauptpunkte des Lehrstücks.
de
de
de
1
4.4047
zoeckler_lehre_1879
2,933
1,879
Namentlich darin, daß wir von der Gottbildlichkeit des paradieſiſchen Urſtands alle Erdichtungen hoher intellectueller oder phyſiſcher Vorzüge ausſchließen und auch die religiös-ethiſche Vollkommenheit (im Sinne des „aut certe rectitudinem et vim‟ etc. der Apologie der Auguſtana) nicht als etwas abſolut Abgeſchloſſenes, ſondern vielmehr als eine lebenskräftige Anlage und ein ungetrübt reines zukunftsvolles Vermögen denken, namentlich in dieſer relativen und vorſichtig vermittelnden Faſſung der urſprünglichen Gerechtigkeit ſtimmen wir mit der größten Mehrzahl aller heutigen evangeliſchen Vertreter der Urſtandslehre überein.
Namentlich darin, dass wir von der Gottbildlichkeit des paradiesischen Urstands alle Erdichtungen hoher intellektueller oder physischer Vorzüge ausschließen und auch die religiösethische Vollkommenheit (im Sinne des „aut certe rectitudinem et vim‟ etc . der Apologie der Augustana) nicht als etwas absolut Abgeschlossenes, sondern vielmehr als eine lebenskräftige Anlage und ein ungetrübt reines zukunftsvolles Vermögen denken, namentlich in dieser relativen und vorsichtig vermittelnden Fassung der ursprünglichen Gerechtigkeit stimmen wir mit der größten Mehrzahl aller heutigen evangelischen Vertreter der Urstandslehre überein.
de
de
de
1
4.9759
zoeckler_lehre_1879
2,934
1,879
Auch in der Anwendung des Gleichniſſes vom Kindesalter und ſeiner relativen Unſchuld und friſchen Urkraft auf das Menſchheitsganze beim Beginne ſeiner religiös-ethiſchen Entwicklung begegnen wir uns mit nicht Wenigen der neueren poſitiv-evangeliſchen Dogmatiker.
Auch in der Anwendung des Gleichnisses vom Kindesalter und seiner relativen Unschuld und frischen Urkraft auf das Menschheitsganze beim Beginne seiner religiös-ethischen Entwicklung begegnen wir uns mit nicht Wenigen der neueren positiv-evangelischen Dogmatiker.
de
de
de
1
5.0345
zoeckler_lehre_1879
2,935
1,879
Wir unterſchreiben insbeſondere mit vollem Beifall das von Philippi, einem Hauptvertreter dieſer Anſchauungsweiſe, über das Geheimnißvolle und ſchwer Vorſtellbare des reinen Kindheitsbewußtſeins des Menſchheitsſtammvaters während ſeines Paradieſeslebens Ausgeführte:
Wir unterschreiben insbesondere mit vollem Beifall das von Philippi, einem Hauptvertreter dieser Anschauungsweise, über das Geheimnisvolle und schwer Vorstellbare des reinen Kindheitsbewusstseins des Menschheitsstammvaters während seines Paradieseslebens ausgeführte:
de
de
de
1
5.8781
zoeckler_lehre_1879
2,936
1,879
„Der Menſch, wie er aus Gottes Hand hervorging, ſtellt uns nur die erſte Stufe, nämlich den Kindheitszuſtand der gottgeſchaffenen Menſchheit dar.
„Der Mensch, wie er aus Gottes Hand hervorging, stellt uns nur die erste Stufe, nämlich den Kindheitszustand der gottgeschaffenen Menschheit dar.
de
de
de
1
3.5429
zoeckler_lehre_1879
2,937
1,879
Nun ſind wir nicht einmal im Stande, uns klar in das Sein, das Leben und Weben, das Anſchauen, Thun und Empfinden der uns umgebenden Kinderwelt hinein und zurückzuverſetzen, obgleich wir es doch ſelbſt durchgemacht und ſtets zur Betrachtung gegenwärtig vor unſren Augen haben.
Nun sind wir nicht einmal im Stande, uns klar in das Sein, das Leben und Weben, das Anschauen, Tun und Empfinden der uns umgebenden Kinderwelt hinein und zurückzuversetzen, obgleich wir es doch selbst durchgemacht und stets zur Betrachtung gegenwärtig vor unseren Augen haben.
de
de
de
1
4.0618
zoeckler_lehre_1879
2,938
1,879
Wie viel ſchwerer wird dieß in Bezug auf den Urſtand ſein, den wir ſelbſt nicht durchlebt und der uns nicht zur Anſchauung vorliegt .....
Wie viel schwerer wird dies in Bezug auf den Urstand sein, den wir selbst nicht durchlebt und der uns nicht zur Anschauung vorliegt .... .
de
de
de
1
4.6061
zoeckler_lehre_1879
2,939
1,879
Wir werden daher den Urzuſtand mehr nur in der Form der begrifflichen Conſtruction, als in der Weiſe der erfahrungsmäßigen Anſchauung und lebendigen Vergegenwärtigung uns vorſtellig machen können‟.
Wir werden daher den Urzustand mehr nur in der Form der begrifflichen Konstruktion, als in der Weise der erfahrungsmäßigen Anschauung und lebendigen Vergegenwärtigung uns vorstellig machen können‟.
de
de
de
1
3.7801
zoeckler_lehre_1879
2,940
1,879
Auch darin, daß dieſe Vorſtelligmachung des verlorenen Urzuſtands im Gegenſatze zum jetzigen, ſündig verderbten ſich an den Zuſtand der Wiederherſtellung durch die Gnade zu halten, jenen alſo in gewiſſer Weiſe als dieſem parallel zu denken habe, ſtimmen wir mit dem Roſtocker Dogmatiker im Weſentlichen überein.
Auch darin, dass diese Vorstelligmachung des verlorenen Urzustands im Gegensatze zum jetzigen, sündig verderbten sich an den Zustand der Wiederherstellung durch die Gnade zu halten, jenen also in gewisser Weise als diesem parallel zu denken habe, stimmen wir mit dem Rostocker Dogmatiker im Wesentlichen überein.
de
de
de
1
4.9753
zoeckler_lehre_1879
2,941
1,879
— Was jedoch unſere Vor- und Darſtellung des Jntegritätsſtandes von derjenigen Philippi’s und der meiſten neueren Dogmatiker unterſcheidet, iſt der Verſuch das Kindesalter der Menſchheit als durchaus nicht blos auf die Paradieſeszeit beſchränkt, ſondern als dieſelbe, wenn auch nicht mehr in voller Reinheit und Urfriſche, überdauernd und während des ganzen Patriarchenzeitalters fortdauernd zu faſſen.
— Was jedoch unsere Vor- und Darstellung des Integritätsstandes von derjenigen Philippis und der meisten neueren Dogmatiker unterscheidet, ist der Versuch das Kindesalter der Menschheit als durchaus nicht bloß auf die Paradieseszeit beschränkt, sondern als dieselbe, wenn auch nicht mehr in voller Reinheit und Urfrische, überdauernd und während des ganzen Patriarchenzeitalters fortdauernd zu fassen.
de
de
de
1
4.476
zoeckler_lehre_1879
2,942
1,879
Wir ſchließen das Kapitel vom Urſtande noch nicht mit Gen. 3, ziehen vielmehr auch Gen. 5 und 11 mit in ſeine Darſtellung hinein.
Wir schließen das Kapitel vom Urstande noch nicht mit Gen. 3, ziehen vielmehr auch Gen. 5 und 11 mit in seine Darstellung hinein.
de
de
de
1
5.1161
zoeckler_lehre_1879
2,943
1,879
Das geſammte Kindesalter der Menſchheit, oder was trotz des entgegengeſetzt klingenden Namens damit gleichbedeutend, das ganze Patriarchenzeitalter (aetas patriarchalis = aetas infantilis), zerfällt uns in zwei Stadien von ungleicher Länge: eine Zeit früheſter und noch abſolut reiner Kindheit, und eine Zeit fortgeſchrittener, nur noch relativ reiner Kindheit, die aber immer noch Kindheit iſt.
Das gesamte Kindesalter der Menschheit, oder was trotz des entgegengesetzt klingenden Namens damit gleichbedeutend, das ganze Patriarchenzeitalter (aetas patriarchales = aetas infantiles), zerfällt uns in zwei Stadien von ungleicher Länge: eine Zeit frühester und noch absolut reiner Kindheit, und eine Zeit fortgeschrittener, nur noch relativ reiner Kindheit, die aber immer noch Kindheit ist.
de
de
de
1
4.4593
zoeckler_lehre_1879
2,944
1,879
Wir unterſcheiden einen eigentlichen Jntegritätsſtand und ein Uebergangsſtadium, während deſſen ſich das langſame Herabſinken aus der Jntegrität in den dermaligen Zuſtand ſittlicher und phyſiſcher Corruption vollzogen hat.
Wir unterscheiden einen eigentlichen Integritätsstand und ein Übergangsstadium, während dessen sich das langsame Herabsinken aus der Integrität in den damaligen Zustand sittlicher und physischer Korruption vollzogen hat.
de
de
de
1
4.5344
zoeckler_lehre_1879
2,945
1,879
Jn dieſes letztere Stadium verlegen wir jene durch den Sündenfall herbeigeführten „großen Veränderungen ſowohl der terreſtriſchen Lebensbedingungen als unſrer eignen Organiſation‟ (Philippi), welche die kirchlich dogmatiſche Tradition gewiß mit Recht und auf Grund unleugbarer Schriftzeugniſſe lehrt, welche aber freilich weder als außerhalb des Menſchen, in niederen Naturſphären vor ſich gegangene, noch als mit Einem Schlage und plötzlich erfolgte Veränderungen gedacht werden dürfen.
In dieses letztere Stadium verlegen wir jene durch den Sündenfall herbeigeführten „großen Veränderungen sowohl der terrestrischen Lebensbedingungen als unserer eigenen Organisation‟ (Philippi), welche die kirchlich dogmatische Tradition gewiss mit Recht und auf Grund unleugbarer Schriftzeugnisse lehrt, welche aber freilich weder als außerhalb des Menschen, in niederen Natursphären vor sich gegangene, noch als mit einem Schlage und plötzlich erfolgte Veränderungen gedacht werden dürfen.
de
de
de
1
4.8269
zoeckler_lehre_1879
2,946
1,879
Vielmehr werden dieſe in der Naturbeſchaffenheit und Naturſtellung des Menſchen ſich offenbarenden Strafwirkungen des Falles, worin Gottes Fluch (Gen. 3, 14—19) ſich erfüllte, als nur langſam im Laufe vieler Jahrhunderte ſich auswirkende und zum Vollzug gelangende zu denken ſein.
Vielmehr werden diese in der Naturbeschaffenheit und Naturstellung des Menschen sich offenbarenden Strafwirkungen des Falles, worin Gottes Fluch (Gen. 3, 14--19) sich erfüllte, als nur langsam im Laufe vieler Jahrhunderte sich auswirkende und zum Vollzug gelangende zu denken sein.
de
de
de
1
4.9375
zoeckler_lehre_1879
2,947
1,879
Das Lebensgebiet, worin ihr zunehmend ſtärkeres Wirkſamwerden zu Tage trat, wird vor Allem das der menſchlichen Zeugungsthätigkeit ſammt dem ihm entſprechenden des Abſterbens unſres irdiſchen Organismus geweſen ſein; das Werden und Vergehen, das Zeugen und Sterben der Menſchheit wird als die Sphäre zu denken ſein, in welcher jenes allmählige „Durchdringen des Todes zu allen Menſchen‟ (Röm. 5, 12), jenes Hineingezogenwerden Aller, zuletzt auch der frömmſten und heiligſten Nachkommen Adams in die Herrſchaft des Todes, nach und nach erſichtlich wurde und ſich bis zu dem ſeit nun drei Jahrtauſenden herrſchenden Grad der Stärke ſteigerte.
Das Lebensgebiet, worin ihr zunehmend stärkeres Wirksamwerden zu Tage trat, wird vor allem das der menschlichen Zeugungstätigkeit samt dem ihm entsprechenden des Absterbens unseres irdischen Organismus gewesen sein; das Werden und Vergehen, das Zeugen und Sterben der Menschheit wird als die Sphäre zu denken sein, in welcher jenes allmähliche „Durchdringen des Todes zu allen Menschen‟ (Röm. 5, 12), jenes Hineingezogenwerden aller, zuletzt auch der frommsten und heiligsten Nachkommen Adams in die Herrschaft des Todes, nach und nach ersichtlich wurde und sich bis zu dem seit nun drei Jahrtausenden herrschenden Grad der Stärke steigerte.
de
de
de
1
4.2088
zoeckler_lehre_1879
2,948
1,879
Das geheimnißvolle Jneinander dieſer langſam abſteigenden, ſowie der in ſie verflochtenen intellectuell und culturell aufſteigenden Entwicklung der Menſchheit zwiſchen Adam und Moſe iſt es, was die Patriarchengeſchichte der Bibel uns zur Anſchauung bringt.
Das geheimnisvolle Ineinander dieser langsam absteigenden, sowie der in sie verflochtenen intellektuell und kulturell aufsteigenden Entwicklung der Menschheit zwischen Adam und Mose ist es, was die Patriarchengeschichte der Bibel uns zur Anschauung bringt.
de
de
de
1
4.2021
zoeckler_lehre_1879
2,949
1,879
Sie iſt eben darum Patriarchengeſchichte, weil Kindheitsgeſchichte der Menſchheit.
Sie ist eben darum Patriarchengeschichte, weil Kindheitsgeschichte der Menschheit.
de
de
de
1
5.6997
zoeckler_lehre_1879
2,950
1,879
Und umgekehrt: weil es das Kindesalter unſres Geſchlechtes iſt, deſſen Entfaltung und allmähligen Uebergang in das Knabenalter oder die vorgerücktere Jugendzeit die bibliſche Patriarchengeſchichte berichtet, darum hat ſie es mit einer Reihe ehrwürdiger Erzvätergeſtalten von lange ſich hinziehenden und erſt allmählich verkürzten Lebensdauern zu thun.
Und umgekehrt: weil es das Kindesalter unseres Geschlechtes ist, dessen Entfaltung und allmählichen Übergang in das Knabenalter oder die vorgerücktere Jugendzeit die biblische Patriarchengeschichte berichtet, darum hat sie es mit einer Reihe ehrwürdiger Erzvätergestalten von lange sich hinziehenden und erst allmählich verkürzten Lebensdauern zu tun.
de
de
de
1
4.4397
zoeckler_lehre_1879
2,951
1,879
Sie hat einen zwar letztlich mit Niederlage endigenden, aber langdauernden und von zäher Widerſtandskraft der Streiter zeugenden Kampf wider die endlich zu voller Herrſchaft über unſer Geſchlecht gelangte Macht des Todes zu beſchreiben.
Sie hat einen zwar letztlich mit Niederlage endigenden, aber langdauernden und von zäher Widerstandskraft der Streiter zeugenden Kampf wider die endlich zu voller Herrschaft über unser Geschlecht gelangte Macht des Todes zu beschreiben.
de
de
de
1
5.0059
zoeckler_lehre_1879
2,952
1,879
Von Verirrungen der erſteren Art gewähren u. a. die Schriften von Kleutgen (Die Theol. der Vorzeit II, 595 ff.) und Scheeben (Die Myſterien des Chriſtenthums S. 204 ff.) mit ihrer wider Kuhns milden Auguſtinismus auf dem Gebiete der Urſtandslehre gekehrten ſchroffen Polemik warnende Beiſpiele.
Von Verirrungen der ersteren Art gewähren u. a. die Schriften von Kleutgen (Die Theol . der Vorzeit II, 595 ff.) und Scheiben (Die Mysterien des Christentums S. 204 ff.) mit ihrer wider Kuhns milden Augustinischmus auf dem Gebiete der Urstandslehre gekehrten schroffen Polemik warnende Beispiele.
de
de
de
1
4.8478
zoeckler_lehre_1879
2,953
1,879
Ungeſundes Typologiſiren in der Weiſe der Weltalterſpeculationen patriſtiſcher Hexaëmeron-Ausleger findet man z. B. bei Schlegel, J. v. Görres, bei Karl vom hl. Aloys („Die Menſchengeſchichte‟ ꝛc., Würzburg 1861).
Ungesundes Typologisieren in der Weise der Weltalterspekulationen patristischer Hexaemeron-Ausleger findet man z. B. bei Schlegel, J. v. Görres, bei Karl vom hl. Aloys („Die Menschengeschichte‟ etc., Würzburg 1861).
de
de
de
1
4.8674
zoeckler_lehre_1879
2,954
1,879
Vgl. namentlich Jul. Müller, Lehre von der Sünde.
Vgl. namentlich Jul. Müller, Lehre von der Sünde.
de
de
de
1
5.6791
zoeckler_lehre_1879
2,955
1,879
5. Auflage, II, 437 ff.; Beck, Chriſtl. Lehrwiſſenſchaft I, 194; Schmieder, Präliminarien zu einer bibl. Urgeſchichte, Naumburg 1837; J. P. Lange, Poſit.
5. Auflage, II, 437 ff .; Beck, Christl. Lehrwissenschaft I, 194; Schmieder, Präliminarien zu einer bibl. Urgeschichte, Naumburg 1837; J. P. Lange, Poset.
de
de
de
1
4.8292
zoeckler_lehre_1879
2,956
1,879
Dogmatik S. 395 ff.; Sell, Die Gottbildlichkeit des Menſchen, Friedberg 1856; W. Engelhardt, Die Lehre von der Gottbildlichkeit des Menſchen, Jahrbb. f. deutſche Theol. 1870, S. 44 f.; Cremer, Art. „Gerechtigkeit des Menſchen‟, in Herzogs Real.-Enchklop., 2. Aufl.; Dorner, Syſtem der chr. Glaubenslehre, I (1879), S. 517 ff.
Dogmatik S. 395 ff .; Sell, die Gottbildlichkeit des Menschen, Friedberg 1856; W. Engelhardt, die Lehre von der Gottbildlichkeit des Menschen, Jahrbb. f. deutsche Theol. 1870, S. 44 f.; Cremer, Art. „Gerechtigkeit des Menschen‟, in Herzogs Real.-Enchklop ., 2. Aufl.; Dorner, System der chr. Glaubenslehre, I (1879), S. 517 ff.
de
de
de
1
4.2118
zoeckler_lehre_1879
2,957
1,879
Vgl. überhaupt Philippi, Glaubenslehre, 2. Aufl., Bd. II, S. 337 ff.
Vgl. überhaupt Philippi, Glaubenslehre, 2. Aufl., Bd. II, S. 337 ff.
de
de
de
1
3.4818
zoeckler_lehre_1879
2,958
1,879
Uebrigens ſcheint das S. 355 f. über die „nicht bloß keimartige, ſondern ausgebildete Geſtalt‟ der urſprünglichen Gerechtigkeit Adams von Philippi Bemerkte uns zu weit zu gehen.
Übrigens scheint das S. 355 f. über die „nicht bloß keimartige, sondern ausgebildete Gestalt‟ der ursprünglichen Gerechtigkeit Adams von Philippi bemerkte uns zu weit zu gehen.
de
de
de
1
5.6637
zoeckler_lehre_1879
2,959
1,879
Vgl. Dorner, S. 519.
Vgl. Dorner, S. 519.
de
en
da
0.333
3.6807
zoeckler_lehre_1879
2,960
1,879
Es läge nahe, unſreu Betrachtungen über das Makrobierthum der Urzeit ſolche über ein „Makrobierthum der Zukunft‟, das vielleicht als letzte abſchließende Segensgabe der lebenverjüngenden Wirkungen Chriſti und des Chriſtenthums vor dem Abſchluſſe der irdiſchen Geſchichte erhofft werden dürfte, hinzuzufügen.
Es läge nahe, unsreu Betrachtungen über das Makrobierthum der Urzeit solche über ein „Makrobierthum der Zukunft‟, das vielleicht als letzte abschließende Segensgabe der lebenverjüngenden Wirkungen Christi und des Christentums vor dem Abschlusse der irdischen Geschichte erhofft werden dürfte, hinzuzufügen.
de
de
de
1
5.029
zoeckler_lehre_1879
2,961
1,879
Schließen ja doch auch unſre Geſchichts- und Religionsphiloſophen, da wo ſie vom goldenen Zeitalter der Vergangenheit gehandelt haben, gern Erörterungen über das goldene Zeitalter der Zukunft an, bei welchen ſie dann meiſt eingehender und mit mehr Vorliebe verweilen, als bei jenem!
Schließen ja doch auch unsere Geschichts- und Religionsphilosophen, da wo sie vom goldenen Zeitalter der Vergangenheit gehandelt haben, gern Erörterungen über das goldene Zeitalter der Zukunft an, bei welchen sie dann meist eingehender und mit mehr Vorliebe verweilen, als bei jenem!
de
de
de
1
4.4863
zoeckler_lehre_1879
2,962
1,879
Einer der wenigen neueren Dogmatiker, welche im Zuſammenhange mit Urſtand und Sündenfall auch dem Geſchichtsinhalte von Gen. 5 und 11 einige Aufmerkſamkeit gewidmet haben, J. P. Lange, hat in ſeiner geiſtreichen Weiſe ſich über die Makrobier der letzten Zeiten verbreitet, hat außer dem altteſtamentlichen Prophetenwort Jeſaj. 65, 20 ff. die pauliniſchen Ausſprüche vom Ueberkleidetwerden und der Verwandlung (2 Cor. 5, 1—5; 1 Cor. 15, 51) herbeigezogen, hat als letzte ſieghafte Wirkung der Auferſtehung Chriſti die „Wiederherſtellung einer neuen leiblichen Verwandlungsfähigkeit am Weltende‟ zu weiſſagen gewagt und von einem „Gegenſatze der wieder zunehmenden Makrobiotik am Weltende zur abnehmenden Makrobiotik in der Urzeit‟ geredet.
Einer der wenigen neueren Dogmatiker, welche im Zusammenhänge mit Urstand und Sündenfall auch dem Geschichtsinhalte von Gen. 5 und 11 einige Aufmerksamkeit gewidmet haben, J. P. Lange, hat in seiner geistreichen Weise sich über die Makrobier der letzten Zeiten verbreitet, hat außer dem alttestamentlichen Prophetenwort Jesaj. 65, 20 ff. die paulinischen Aussprüche vom Überkleidetwerden und der Verwandlung (2 Cor. 5, 1--5; 1 Cor. 15, 51) herbeigezogen, hat als letzte sieghafte Wirkung der Auferstehung Christi die „Wiederherstellung einer neuen leiblichen Verwandlungsfähigkeit am Weltende‟ zu weissagen gewagt und von einem „Gegensatze der wieder zunehmenden Makrobiotick am Weltende zur abnehmenden Makrobiotick in der Urzeit‟ geredet.
de
de
de
1
4.4483