image
imagewidth (px)
97
9.39k
text
stringlengths
1
172
Lebenslauf nach Böhmen geführt hat. Er kennt also die Verhält¬
darf sich niemand darüber wundern, daß unsere Stellung der
interesse, wenn die Frage der Beamtengehalte im Hause licitan!o
halb der Wahlbewegung überhaupt nicht zu einer
Weil keine zielbewußte Wählerschaft hinter ihnen steht,
eigenen Geständniß noch nicht die genügende Kenntniß hat. Zu¬
Kern. Es ist ein böses Omen für eine Partei, wenn vor
Abgeordneten Kramarsch wesentlich aufklären. Der!
Unparteilichkeit mehr garantiren sollte als antisemitische
einem Kandidaten ihre Stimme gegeben haben,
Dr. Hackenberg will es werden; das ist des Pudels
dem sie dienen, und über die Zukuuft, die sie
dritte Macht gibt, die einzige, die sie weder täuscht noch
dabei auch ziemlich genau gleich viel heraus, nämlich
abgeschlossen, und es gelangt zum Worte der in der gestrigen
es wird bald Anlaß sein, ihn den politischen Fragen ins
sei und die Sache erst gewissenhaft prüfen wolle, so hätten wir
liebenswürdig und unaufgefordert geliefert hat (Heiterkeit bei den
nuten Vormittags.
Beamten hindern, Tage abzuhalten und Forderungen
bewährtesten Fabriksordnungen an Strammheit nichts
seiner Gleichgiltigkeit gegenüber dem Ausnahmszustand in
sie geradezu unter ein Ausnahmsgesetz stellen will, dann
wundert uns darum gar nicht, daß sich im Parlament
Gesterreichischer Ftichsrath.
vorhanden sind. Kein Minister kann gesetzlicherweise die
eine weit größere Abhängigkeit gegenüber. Am
ihren Staat wohlfeil herzustellen, wie der einzelne Kapitalist
Petitionen, alle die von langen Reden eingeleiteten Reso¬
sie muß für sie eine Quelle unschätzbarer Belehrung
größte Entrüstung und das „Wiener Tagblatt" war
entschieden aus dem Rahmen der Parteilosigkeit heraus, und es
machen, aber sättigend ist es nicht. Und dem einzigen
die politische Agitation der Beamten „nicht zu dulden",
dekretiren lassen, nach welcher jeder von den Liberalen
Beschluß durch, daß bei einem Meinungsunterschied
gierung unruhig. Wir sind die Letzten, die von anti¬
ihr Recht zu beschneiden, haben sie sich einfach an das
Amtspflicht.
wird man sie schneller, als der hochwohlweisen Regierung
Fürst Windischgrätz dem Siatthalter von Niederösterreich den¬
eigentlich im Staate zugewiesen ist, und welche Bedeutung
haben auch staatsbürgerliche Rechte, und zu den unschuldigsten
keit treiben.
damit, daß es absolut unzuträglich ist im allgemeinen Staats¬
haben wenigstens eine ganz andere Auffassung von dem Ansehen
weder sich zusammenfinden, noch zusammenzubringen
den stärksten Worten zu betonen und ihre Loyalitäf aufs
Beifall bei den Jungtschechen.) Der Minister meint, daß
und tausend Zeitungsartikel. Die Beamten sind heute
Sokolfest abgelaufen sei, weil die Polizei ihren Eifer aus
letzter Zeit kommen sie allmälig darauf, daß es eine
Beamten mit solcher Eifersucht geholfen wäre, müßten
Herzens die politischen Rechte der Beamten negirt, so ist
süchtig". Die Abgeordneten wieder kommen trotz ihres
führungen, sagt Redner, haben uns nicht gerade an¬
neue Organisation zu geben, in welcher die Drahtzieher
Beamten waren gewohnt, alles von oben zu erwarten;
Lohnerhöhung sofort ein Erforderniß von Millionen.
staatsgrundgesetzlich gewährleisteten Rechte einschränken,
wußtsein davon habe. Es fiel ihm plötzlich ein, daß die
unseres Staates nach außen, als die es ist, welche sich in diesen
wir zur Genüge aus Erfahrung.
werden und ihnen über das Wesen des Staates.
dickste herauszustreichen; das muß man eben mitnehmen. Die
einem etwas umständlichen, aber doch wirkungsvollen
den Beamten eine siewisse Enthaltung in poli¬
Der Abgeordnete Morre besprach die Murregulirungs
Beamten an Unparteilichkeit zu erwarten haben, wissen
gegenwärtigen Regierung gegenüber nach dieser gestrigen Rede
natürlich nicht, den Patriotismus der Tschechen mit
ihre Verwaltungsmaschine ansehen, die zwar für sie
nützer und überflüssiger Weise hinzufügte, ging
Gesetzen ist der „Lärm" verboten? Und wer gibt dem
seine Beamten so zu emlohnen, damit sie sich nicht hintangesett
Liebeserklärungen wie sie. Alle Parteien betreiben
Klassenzugehörigkeit abhängt. Nun wollen wir den
nationalen Friedens wünichen. Die mniedliebenden Deutschen in
geizige Strebereien in den Vordergrund zu stellen.
Sitzung zum Generalredner contra gewählte
arbeiten und die Gefahren für die Stadt Radkersburg mit
Sarkasmus. Einen merkwürdigen Berichterstatter hat das
Vereinsrecht und das Recht der freien Meinungsäußerung
Warum nicht? fragen wir. Wo in allen den zahllosen
auch gründlich teunen würde, wäre es unbegreiflich, wie er sick
Worten wiederspiegelt. (Beifall bei den Jungtschechen.) Für uns
wie dann so rührend aus Prag telegraphirt wird.
nachgeben.
herrschenden Parteien, wie die Beamten, oder viel¬
dann den Mann seines „Vertrauens" thun, was er will.
müssen. Wir stimmen auch mit ihm überein darin, daß er
den Versuch, die auf dem Felde des Sanitätswesens in
sich seit Jahren einer so eifersüchtigen Liebe aller
fühlen und von den einzelnen Parteien die Hilfe geradezu erbetteln
oder — auch das kann mit der Zeit kommen — soztal¬
nicht abschwächen und seine Erfahrungen gar nicht an¬
Minister das Recht, bei den Beamten „nicht zu dulden"
dar, und er brachte Thatsachen vor, die den edlen Grafen
wir für unsere Minoritäten in dem sogenannten aeschlossenen
ebenso zu sein wie in Wien. Dr. Kramarsch unterließ es